CfP| Selbstbestimmung und Privatheit

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Liebe Liste,
hiermit möchte ich Sie auf den nachstehenden Call for Papers aufmerksam machen. Wir würden uns sehr freuen, Sie bei der interdisziplinären Konferenz begrüßen zu dürfen! Gerne können Sie den Call auch an weitere Interessierte weiterleiten.
Mit freundlichen Grüßen
Barbara Büttner
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Jahrestagung des Forum Privatheit 2020
„Selbstbestimmung und Privatheit – Gestaltungsoptionen für einen europäischen Weg“
Landesvertretung von Baden-Württemberg in Berlin
Berlin, Germany, November 12-13, 2020

Webseite: www.forum-privatheit.de/jahreskonferenz-2020/
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Jahreskonferenz 2020 – Forum Privatheit<www.forum-privatheit.de/jahreskonferenz-2020/>
www.forum-privatheit.de

Einreichungsseite: easychair.org/conferences/?conf=forprijahreskonferen
Einsendeschluss für Vorträge und Poster (Extended Abstract von 1 – 2 Seiten): 02.06.2020

Der Call for Papers richtet sich an alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der technischen und ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen, der Rechtswissenschaft, Soziologie, Politikwissenschaften, Psychologie, Ethik, Philosophie, Wirtschafts-, Medien- und Kommunikationswissenschaften. Besonders begrüßt werden disziplinübergreifende Einreichungen.

THEMEN
Die Jahreskonferenz lädt ein zu diskutieren, wie die Informationstechniken einerseits gestaltet werden können, welche Gestaltungsoptionen andererseits jenseits von Technik im engeren Sinne (wie in Recht, Politik, Wirtschaft) mitzudenken sind und wie technikinduzierter Wandel adressiert und in einer für die gesellschaftlich sinnvollen Weise umgesetzt werden kann. Die beschriebenen Entwicklungen und Herausforderungen betreffen eine Vielzahl von Themenfeldern und Fragestellungen. Exemplarisch wollen wir die folgenden Themenkomplexe in den Vordergrund stellen und eine erste, nicht-abschließende Vorsortierung der Themen bieten, denen sich die jeweiligen Beiträge widmen können:

// Themenkomplex 1: Technischer Wandel //
Wechselwirkung von Technik und regulatorischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Normen und Rahmenbedingungen:

– Analyse neuerer technischer Entwicklungen in Bezug auf mögliche Bedrohungen für die Privatheit und für andere Grundrechte und -werte.
– Möglichkeiten und Ansätze für eine integrative Gestaltung von Technik unter frühzeitiger Berücksichtigung von ethischen, sozialen und rechtlichen Anforderungen.
– (Pro)aktive Gestaltungsansätze und -methoden für privatheitsfreundliche Systeme.
– Operationalisierung des Prinzips „Datenschutz by Design & by Default“.
– Ansätze zur Stärkung der „digitalen Souveränität“ der Nutzer*innen sowie der Bürger*innen in einer sich schnell wandelnden digitalen Welt.
– Ansätze zur Stärkung der datenverarbeitenden Akteure bei der Erfüllung ihrer rechtlichen Datenschutzpflichten.

// Themenkomplex 2: Privacy Governance in der Informationsgesellschaft //
Gestaltung von Privacy Governance in der Informationsgesellschaft:

– Einfluss der digitalen Welt auf die sie regulierenden Normen und Möglichkeiten normativer Gestaltung der digitalen Welt.
– Ansätze für eine Privatheit und Selbstbestimmung fördernde normative Gestaltung der digitalen Welt (Technik, Organisation, Wirtschaft, Zusammenleben).
– Wirkungen der Datenschutz-Grundverordnung und Möglichkeiten ihrer Fortentwicklung.
– Handlungsmöglichkeiten zur Ausgestaltung des Datenschutzes im Rahmen der Datenschutz-Grundverordnung und Vorschläge zu ihrer Nutzung.
– Governance-Bedarf und Governance-Formen für die Herausforderungen von Privatheit und Selbstbestimmung.

// Themenkomplex 3: Wertschöpfung und Gestaltungsoptionen: Selbstbestimmung in Datenökonomien //
Verbraucherverhältnisse und Geschäftsmodelle:

– Welche innovativen Geschäftsmodelle und möglicherweise neue Formen der Wertschöpfungslogik zur Förderung von Privatheit und Selbstbestimmung gibt es und wie sind diese einzuordnen?
– Wir wirkt sich datenökonomisch getriebene Technikgestaltung auf soziale und ökonomische Prozesse verschiedenster Art aus – von der Produktion von Fake News über die Etablierung des Popularitätsprinzips und den Einsatz von Sucht-erzeugenden Mechanismen bis hin zur soziotechnischen und normativen Neubestimmung von Privacy?
– Welche Möglichkeiten gibt es, öffentliche Werte in die Gestaltung digitaler Infrastrukturen des Sozialen zu integrieren – und welche diesbezüglichen Geschäftsmodelle scheinen vielversprechend?
– Wie lassen sich digitale Infrastrukturen des Sozialen jenseits privatwirtschaftlich organisierter Plattformen organisieren oder der demokratischen Kontrolle wieder zuführen?
– Da das Wissen über das Soziale immer auch das Soziale mitgestaltet, stellt sich die Frage: Wie lassen sich die zum größten Teil ökonomisch und staatlich gesammelten Daten über das Soziale demokratisch verteilen und regulieren? Wie sollen Nutzer*innen in Datensammlungsprozesse integriert werden und wie sollte die Kommunikation seitens der Anbieter erfolgen?
– Welche Ansätze gibt es, um die Wissens- und Machtasymmetrie zwischen Verbraucher*innen auf der einen Seite und Anbietern auf der anderen Seite auszugleichen? Wie sind hierfür passende Nutzerschnittstellen zu gestalten und welchen Einfluss haben digitale Ökosysteme auf solche Asymmetrien?

// Themenkomplex 4: Gerechtigkeit und Innovation //
Ethik und demokratische Kommunikationsverhältnisse:

– Voraussetzungen für gerechte Teilhabe an Datenschutzpraktiken und Fragen der demokratischen Realisierung von Privatheitskonzepten.
– Mechanismen des Zusammenhangs zwischen Privatheit und sozialer In- und Exklusion auf Ebene der individuellen Nutzer*innen.
– Privatheits- und Datenschutzkompetenz im gesamten Lebensverlauf erwerben und umsetzen auf individueller und auf institutioneller Ebene.
– Zivilgesellschaftliches Handeln zur Stärkung von Demokratie durch Privatheit und Datenschutz.
– Datenschutz und Privatheit als Recht auf eine offene Zukunft für Kinder und Jugendliche.
– Gerechte Verteilung von Datenschutz und Privatheit in Sozialer Arbeit, Wohlfahrtssystem, Gesundheitswesen, Schule und Bildung.
– Normative Leitlinien hinsichtlich von Fragen der In- und Exklusion im Zusammenhang mit Privatheit und digitalen Technologien, insb.:
– Wie verändern sich Werte in einer immer stärker vernetzten Gesellschaft?
– Gibt es neue Konzepte von Privatheit, die sich signifikant von unseren bisherigen Vorstellungen unterscheidet?

SUBMISSION GUIDELINES // EINRICHTUNGSLINIEN
Besonders begrüßt werden disziplinübergreifende Einreichungen.
Zwei Arten von Einreichungen sind möglich: Vorträge und Poster (in der Einreichung als Extended Abstract von 1 – 2 Seiten).

// Vorträge: stellen neue Ergebnisse bzw. Erkenntnisse vor. Alle Vortragenden sind eingeladen, einen Artikel als Langfassung des Vortragsinhalts (max. 14 Seiten) zum Konferenzband beizutragen.
// Poster: geben eine Zusammenfassung vielversprechender Zwischenergebnisse wieder, um diese auf der Tagung zu diskutieren. Poster werden nicht Bestandteil des Konferenzbandes sein.

Beiträge sind ausschließlich in deutscher oder englischer Sprache zu verfassen und über EasyChair (URL: easychair.org/conferences/?conf=forprijahreskonferen) einzureichen.

Alle Einreichungen werden in einem Peer-Review-Prozess im Hinblick auf Qualität des Inhalts und thematischer Eignung begutachtet.

WICHTIGE FRISTEN & VERANSTALTUNGSORT
Einsendeschluss für Vorträge und Poster (als Extended Abstract von 1 – 2 Seiten): 02.06.2020
Beginn der Anmeldung zur Konferenzteilnahme: 02.06.2020
Benachrichtigung über Annahme oder Ablehnung: 26.06.2020

Nach der Konferenz wird ein Buch als Konferenzband in einem renommierten Verlag erscheinen. Alle Vortragenden sind eingeladen, einen Artikel als Langfassung des Vortragsinhalts (max. 14 Seiten) beizutragen.
Folgende Fristen gelten für alle, die ihren Beitrag als Artikel für das // Konferenzbuch // einreichen möchten:

Abgabe der Manuskripte: 10.10.2020
Abgabe der druckfähigen Artikel: 11.12.2020

Die Tagung findet am 12. und 13. November 2020 in der Landesvertretung von Baden-Württemberg in Berlin statt.
Je nach Entwicklung der Pandemie wird die Tagung virtuell durchgeführt.

KOMITEE
// Programmkomitee //
Prof. Dr. Regina Ammicht Quinn – IZEW | Eberhard Karls Universität Tübingen
Dr. Michael Friedewald – Fraunhofer ISI
Dipl.-Inform. Marit Hansen – ULD
PD Dr. Jessica Heesen – IZEW | Eberhard Karls Universität Tübingen
Prof. Dr. Thomas Hess – LMU München
Prof. Dr. Nicole Krämer – Universität Duisburg-Essen
Prof. Dr. Jörn Lamla – Universität Kassel
Prof. Dr. Christian Matt – Universität Bern | LMU München
Prof. Dr. Alexander Roßnagel – Universität Kassel (Tagungsleitung)
Prof. Dr. Michael Waidner – Fraunhofer SIT | TU Darmstadt (Tagungsleitung)

KONTAKT
Alle Fragen bitte per E-Mail an: jahreskonferenz-forum-privatheit@sit.fraunhofer.de<mailto:jahreskonferenz-forum-privatheit@sit.fraunhofer.de>
Telefonnummer: 06151 869-512

Die Tagungsbände der vergangenen Jahreskonferenzen sind im Springer-Verlag Wiesbaden erschienen

Ochs, Carsten, Michael Friedewald, Thomas Hess und Jörn Lamla (Hrsg.), Die Zukunft der Datenökonomie. Digitales Leben zwischen Geschäftsmodell, Kollektivgut und Verbraucherschutz, Springer VS, Wiesbaden, 2019.
Roßnagel, Alexander, Michael Friedewald und Marit Hansen (Hrsg.), Die Zukunft des Datenschutzes: Zwischen Systemgestaltung und Selbstregulierung, Springer Vieweg, Wiesbaden, 2018.
Friedewald, Michael, Jörn Lamla und Alexander Roßnagel (Hrsg.), Informationelle Selbstbestimmung im digitalen Wandel Springer Vieweg, Wiesbaden, 2017.

Von admin