Materielle Kultur und Museum

Kontakt

Prof. Dr. Lioba Keller-Drescher
Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie
Universität Münster
l.keller-drescher@uni-muenster.de

Dr. Kirsten Bernhardt
LWL-Museumsamt für Westfalen, Münster
kirsten.bernhardt@lwl.org

Profil

Die „Kommission für Materielle Kultur und Museum“ (bis 2022 „Kommission für Sachkulturforschung und Museum“, vormals  „Arbeitsgruppe Kulturhistorischer Museen“ bzw. „Arbeitsgruppe kulturgeschichtliche Museen“) ist eine der größten und aktivsten Kommissionen in der Deutschen Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft. Sie wurde am 4. April 1970 an der Universität Mainz gegründet; den Anstoß gab Ernst Schlee, der damalige Direktor des Schleswig-Holsteinischen Landesmuseums.

Ihre Gründung stand im Kontext der damaligen kontroversen Diskussion um das Selbstverständnis und die Neuorientierung des Faches Volkskunde, die auch die bisherige Arbeitsweise von Museen in Frage stellte. Die Arbeitsgruppe sollte einen überregionalen Rahmen für die Sachkulturforschung an Museen bieten. In ihr engagierten sich viele ehemalige Mitglieder der bis 1969 bestehenden Volkskunstkommission (gegründet 1928) und der Kommission für Arbeits- und Geräteforschung (gegründet 1965).

Seit der Gründung der Arbeitsgruppe werden im zweijährigen Rhythmus Tagungen organisiert. Die Tagungen wenden sich jeweils aktuellen und diskussionswürdigen Themen zu. Dabei hat sich im Laufe der Jahre eine Erweiterung der Perspektive vollzogen: von der Arbeit mit dem konkreten Objekt hin zu Fragen seines kulturellen Hintergrundes (seiner Symbolik, seiner gesellschaftlichen und kulturellen Bedeutung, seiner Beziehung zum individuellen oder kollektiven Verhalten usw.). Aus diesem Paradigmenwechsel resultierte 1998 die Umbenennung in „Arbeitsgruppe für Sachkulturforschung und Museum“. 2022 hat die Kommission die Sachkultur durch den international gebräuchlicheren Begriff der Materiellen Kultur ersetzt.

Die Teilnahme an den Veranstaltungen der Kommission ist allen DGEKW-Mitgliedern jederzeit möglich, es gibt kein besonderes Beitrittsverfahren. Die Kommission versteht sich ausdrücklich als offenes Forum, in dem auch Kolleginnen und Kollegen aus anderen Arbeitsfeldern willkommen sind. Sie trifft sich einmal jährlich, und zwar abwechselnd im Rahmen des DGEKW-Kongresses und bei ihrer mehrtägigen Arbeitstagung (s. Veranstaltungen).

Die Sprecher*innen der Kommission für materielle Kultur und Museum haben sich im November 2022 mit den Initiator*innen der ehemals eigenständig geführte Gruppe Museum und Migration darauf verständigt, dass die Gruppe künftig innerhalb der Kommission weitergeführt wird.

Aktuell

Die nächste Tagung der Kommission Materielle Kultur und Museum findet am 11. und 12. November 2024 in Münster statt. Näheres wird noch bekannt gegeben

 

Tagungen und Aktivitäten

Bericht der Kommissionstagung 2018 „Das Exponat. Ausstellungskomplex und Sammlungsforschung“ in Dortmund: Link zur Seite von HSOZKULT

Tätigkeitsbericht 2014 der Kommission Sachkulturforschung und Museum

Tätigkeitsberich 2009/2010 der Arbeitsgruppe Sachkulturforschung und Museum

Tätigkeitsbericht 2007/2008 der Arbeitsgruppe Sachkulturforschung und Museum

Tätigkeitsbericht 2005/2006 der Arbeitsgruppe Sachkulturforschung und Museum

Tätigkeitsbericht 2003/2004 der Arbeitsgruppe Sachkulturforschung und Museum

Tätigkeitsbericht 2002/2003 der Arbeitsgruppe Sachkulturforschung und Museum

Publikationen

Leo v. Stieglitz; Thomas Brune (Hg.): Hin und her – Dialoge in Museen zur Alltagskultur. Aktuelle Positionen zur Besucherpartizipation. Hg. im Auftrag der Kommission Sachkulturforschung und Museum in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde: Beiträge zur 20. Tagung in Waldenbuch vom 29. Nov. bis 1. Dez. 2012. Bielefeld: transcript 2015 (Edition Museum, 9). ISBN 978-3-8376-2761-9

Claudia Selheim (Hg.): Welche Zukunft hat das Sammeln? Eine museale Grundaufgabe in der globalisierten Welt. Beiträge der 19. Arbeitstagung „Sachkulturforschung und Museum“ in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, 26. bis 28. Januar 2011 im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg (Wissenschaftliche Beibände zum Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 33). Nürnberg 2012.

Monika Kania-Schütz (Hg.): In die Jahre gekommen? Chancen und Potenziale kulturhistorischer Museen. Beiträge der 18. Tagung der Arbeitsgruppe Sachkulturforschung und Museum in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde. Münster, New York, München, Berlin 2009 (Schriften des Freilichtmuseums Glentleiten des Bezirks Oberbayern, Nr. 32).

Anja Schöne (Hrsg.): Dinge – Räume – Zeiten. Religion und Frömmigkeit als Ausstellungsthema. Im Auftrag der Museum Heimathaus Münsterland GmbH, Münster 2009 (17. Tagung der Arbeitsgruppe Sachkulturforschung und Museum).

Henrike Hampe (Hg.): Migration und Museum. Neue Ansätze in der Museumspraxis. 16. Tagung der Arbeitsgruppe Sachkulturforschung und Museum in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, Ulm 7.-9.10.2004. Münster 2005 (Europäische Ethnologie, Bd. 5)

Jan Carstensen (Hg.): Die Dinge umgehen? Sammeln und Forschen in kulturhistorischen Museen. Münster u.a. 2003 (Schriften des Westfälischen Freilichtmuseums Detmold, Bd. 23)

Uwe Meiners (Hg.): Materielle Kultur. Sammlungs- und Ausstellungsstrategien im historischen Museum. Referate der 14. Tagung der Arbeitsgruppe Sachkulturforschung und Museum in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde vom 3. bis 6. Oktober 2000 im Museumsdorf Cloppenburg – Niedersächsisches Freilichtmuseum. Cloppenburg 2002 (Kataloge und Schriften des Museumsdorfs Cloppenburg, Bd. 10)

Hermann Heidrich (Hg.): SachKulturForschung. Gesammelte Beiträge der Tagung der Arbeitsgruppe Sachkulturforschung und Museum in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde vom 15. bis 19. September in Bad Windsheim. Bad Windsheim 1998

Andrea Knoche; Marina Moritz (Hg.): Mensch und Museum. Möglichkeiten und Grenzen gegenwärtiger Museumsarbeit. Tagungsband Arbeitsgruppe „Kulturhistorische Museen“ in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, 2.-5.10.1996 Erfurt. Erfurt 1997 (Schriften des Museums für Thüringer Volkskunde Erfurt, 10)

Dagmar Neuland-Kitzerow; Irene Ziehe (Hgg.): Wege nach Europa. Ansätze und Problemfelder in den Museen. 11. Tagung der Arbeitsgruppe Kulturhistorische Museen in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde vom 4.-8. Oktober 1994. Berlin 1995

Gottfried Korff; Hans-Ulrich-Roller (Hgg.): Alltagskultur passé? Positionen und Perspektiven volkskundlicher Museumsarbeit. Tübingen 1993 (Studien und Materialien des Ludwig-Uhland-Instituts der Universität Tübingen, Bd. 11)

Susanne Abel (Hg.): Rekonstruktion von Wirklichkeit im Museum. Tagungsbeiträge der Arbeitsgruppe Kulturhistorische Museen in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde. Hildesheim 3,-5, Oktober 1990. Hildesheim 1990 (Mitteilungen aus dem Roemer-Museum Hildesheim, N.F. Bd. 3)

Arnold Lühning (Hg.): Handwerk und seine Darstellung im Museum. Kiel 1985

Helmut Ottenjann (Hg.): Kulturgeschichte und Sozialgeschichte im Freilichtmuseum. Historische Realität und Konstruktion des Geschichtlichen in historischen Museen. Cloppenburg 1985

Martin Scharfe (Hg.): Museen in der Provinz: Strukturen, Probleme, Tendenzen, Chancen. Tübingen: Tübinger Vereinigung für Volkskunde 1982 (Untersuchungen des Ludwig-Uhland-Instituts der Universität Tübingen, Bd. 54)

Burkhart R. Lauterbach und Thomas Roth (Hg.): Die Alltagskultur der letzten 100 Jahre. Überlegungen zur Sammelkonzeption kulturgeschichtlicher und volkskundlicher Museen. 4. Arbeitstagung der Arbeitsgruppe kulturgeschichtlicher Museen in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, 29. Mai – 1. Juni 1978 in Berlin. Berlin 1980

Ingolf Bauer (Hg.): Museumsdidaktik und Dokumentationspraxis. Zur Typologie von Ausstellungen in kulturhistorischen Museen. München 1976 (Veröffentlichungen zur Volkskultur und Kulturgeschichte, Bd. 2)

Wolfgang Brückner (Hg.): Volkskunde im Museum: Referate, Stellungnahmen und Umfrageauswertung zur Wissenschaftlichen Arbeitstagung der Arbeitsgruppe kulturhistorische Museen, 4.-6. April 1973 in Frankfurt. Würzburg 1976 (Veröffentlichungen zur Volkskunde und Kulturgeschichte, Bd. 1)

Weitere Hinweise

Der Vorsitz wechselt zweijährlich; er wird von den OrganisatorInnen der nächsten Arbeitstagung übernommen. Bei Interesse an Publikationen wenden Sie sich bitte an die jeweils herausgebenden Institutionen.