Europäisierung/Globalisierung: Ethnografien des Politischen

Europeanisation/Globalisation: Anthropology of Policy

Kontakt/Sprecher*innen

Dr. Britta Acksel
Wuppertal Institut fuer Klima, Umwelt, Energie gGmbH
Stab Strategieentwicklung und Forschungskoordination
Doeppersberg 19
42203 Wuppertal
britta.acksel@wupperinst.org

Dženeta Hodžić
Research Unit Water and Land Use
ISOE – Institute for Social-Ecological Research
Hamburger Allee 45
60486 Frankfurt am Main
dzeneta.hodzic@isoe.de

Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie
Goethe Universität
Norbert-Wollheim-Platz 1
60629 Frankfurt am Main

Univ.-Prof. Dr. Alexandra Schwell
Institut für Kulturanalyse
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt/Celovec
Universitätsstr. 65-67
A-9020 Klagenfurt/Celovec
alexandra.schwell@aau.at

Profil

In den vergangenen Jahren hat sich eine beachtliche Forschungskompetenz zu Fragen der Europäisierung in den ethnologisch-volkskundlichen Fächern entwickelt. Untersuchungen beschäftigen sich mit Migrationspraktiken und  dem Grenzregime der EU, mit transnationalen Eliten und der Organisationskultur von EU-Institutionen, mit Regionalentwicklung, Landwirtschafts- und Umweltpolitik und den lokalen Effekten von EU-geförderten Kulturprogrammen, um nur einige der neuen Forschungsthemen zu nennen.

Europäische Ethnologie, Volkskunde, Kulturanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft thematisieren die politische Integration Europas zuallererst als kulturellen Prozess, der neue Alltagspraktiken, Identitätsentwürfe und Sozialitäten erzeugt und zugleich auch paradoxe Effekte und Widerstände provoziert. Europa wird als hochgradig umstrittene Formation thematisiert, deren exkludierende Effekte aus einer durch postkoloniale Kritik informierten Perspektive sichtbar werden. Verflechtungs- und Aushandlungsprozesse, die an die Stelle der top-down-Implementierung von politischen Entscheidungen treten, setzen neue Formen des Regierens und ihrer Analyse auf die Tagesordnung. Die Frage danach, was “das Politische” ist und wie es sich im Zusammenhang mit grenzüberschreitenden Prozessen und trans- oder postnationalen Konstellationen verändert, stellt sich damit neu.  Dabei gerät Europäisierung auch in ein zu klärendes Verhältnis zu solchen Prozessbegriffen wie Globalisierung und Transnationalisierung.

Die Kommission„Europäisierung_Globalisierung: Ethnographien des Politischen“ vernetzt ethnographisch Forschende, die sich mit politischen Prozessen und Strukturen in Europa beschäftigen und untersuchen, wie diese in  Alltagen und Diskursen wirken und hervorgebracht werden.

Das Anliegen der Kommission ist, Forschungen zu Europa, der EU und EU-Europa als Aushandlungsfelder machtvoller globaler Prozesse  voranzutreiben. Einen Schwerpunkt bildet die kulturanalytische Fokussierung des „Politischen“ mit dem Ziel, zu kritischen  und innovativen theoretischen Debatten im Fach und darüber hinaus beizutragen.
Interessierte Forscher/innen sind sehr herzlich zur Mitarbeit in der Kommission eingeladen.

Geschichte

Nachdem 2013 mit dem damaligen Sprecher der „Kommission für Interkulturelle Kommunikation“  Prof. Dr. Alois Moosmüller (München) Gespräche über die Zukunft und inhaltliche Ausrichtung der Kommission geführt wurden und der Vorsitzende der dgv darüber auf der Mitgliederversammlung 2013 in Nürnberg berichtete, hat sich am 14. Februar 2014 in Marburg eine Vorbereitungsgruppe getroffen, die im Einvernhemen mit dem bisherigen Kommissionssprecher eine Re-Organisierung der Kommissionsarbeit übernommen hat. Den neuen Titel und die Ausrichtung der Kommission entnehmen Sie bitte obigem Profiltext.