SONSTIGES| Netzwerk für nachhaltige Forschungsinfrastrukturen ‚koloniale Kontexte‘

S

Liebe Listenmitglieder,

Kolleg*innen aus rund 30 wissenschaftlichen Institutionen und
Arbeitsgruppen sowie Kultureinrichtungen haben am Montag, 23. November
2020, eine Kooperation für den Aufbau nachhaltiger digitaler
Forschungsinfrastrukturen zur Bearbeitung von Sammlungen und Beständen
aus kolonialen Kontexten ins Leben gerufen.

Bei einem DFG-Rundgespräch, organisiert vom FID und Sozial- und
Kulturanthropologie gemeinsam mit dem FID Afrikastudien, der
Arbeitsgruppe Koloniale Provenienzen des Arbeitskreises
Provenienzforschung e.V., dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste, sowie
der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in
Deutschland an der Humboldt-Universität Berlin, hatten die Teilnehmenden
zuvor einen Tag lang Synergieeffekte und Möglichkeiten für den Zugang zu
Daten erörtert sowie gemeinsame Strategien und weitere Schritte
diskutiert. Hauptanliegen war es zunächst, Akteur*innen ins Gespräch
miteinander zu bringen, die digitale Zugänge zu relevanten
Forschungsdaten zur Kolonialzeit benötigen oder schaffen bzw. nachhaltig
gewährleisten. Außerdem will man zur besseren Koordination und
Vernetzung von Projekten in den verschiedenen fachlichen wie
institutionellen Feldern beitragen und infrastrukturelle Bedarfe der
Akteur*innen ermitteln.

Über alle fachlichen und institutionellen Grenzen hinweg wurden als
wichtigste Herausforderungen diskutiert, wie Insellösungen vermieden
werden können, Nachhaltigkeit verbessert und ein respektvoller Umgang
mit sensiblen Daten bei gleichzeitiger Transparenz gewährleistet werden
kann. Darüber hinaus sind es wichtige Anliegen, sich über Standards zu
verständigen und internationale Kooperationen besser in Projektplanungen
zu verankern. Bei einem Folgetreffen im Februar 2021 sollen weitere
konkrete Schritte besprochen werden: die Gründung einer Arbeitsgruppe
zur Beschäftigung mit Thesauri und Normdaten, die Vorbereitung eines
Workshops mit Modellcharakter für internationale Zusammenarbeit sowie
die Verstetigung des Netzwerkes.

Unter den Teilnehmenden waren neben Mitgliedern der einladenden
Arbeitsgruppen und Institutionen weitere Vertreter*innen von
Bibliotheken, Archiven, Museen und Sammlungen, Forschungsförderungs- und
-infrastrukturinstitutionen, Provenienzforscher*innen sowie
Wissenschaftler*innen u.a. aus Ethnologie, Geschichts-, Politik- und
Kunstwissenschaft, die sich mit Expert*innen für Digitalisierung in
Wissenschaft und Kultur austauschen konnten.

Mit herzlichen Grüßen, für den FID Sozial- und Kulturanthropologie,
Sabine Imeri

Dr. Sabine Imeri
Fachinformationsdienst Sozial- und Kulturanthropologie
Bereich Forschungsdatenmanagement

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