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NEUERSCHEINUNG| Kulturelles Erbe. Was uns wichtig ist!

Kulturelles Erbe
Was uns wichtig ist!
Hg. Sabine Benzer
Folio Verlag, Bozen-Wien 2020

Interviews mit Aleida Assmann, Bernhard Tschofen, Felipe Polanía Rodríguez,
Franz Schuh, Konrad Paul Liessmann, Ruth Wodak, Sharon Macdonald

Was hält die Gesellschaft für wertvoll und vermittlungswürdig? Wie kann
kulturelles Erbe heute vielfältig und dialogisch gestaltet werden?
Ob Kunstwerke, Architektur, Kunsthandwerk oder immaterielle Traditionen,
Rituale und überliefertes Wissen – das kulturelle Erbe hilft uns beim
Entwurf unseres kollektiven Selbstbilds. Es stellt den Bezug zur
Vergangenheit her und wir müssen es für die Gegenwart interpretieren. Das
gilt auch, wenn dieses Erbe schwierig, belastend und ausschließend ist – wie
etwa im Fall von Raubkunst oder des faschistischen Erbes. Oft wird dieses
instrumentalisiert, kommerzialisiert und eindimensional präsentiert.
Expertengespräche beleuchten die Bedeutung des kulturellen Erbes für die
Gesellschaft und suchen nach einer gemeinsamen, treffenden Definition, die
möglichst inklusiv und vielfältig ist.

www.folioverlag.com/Kulturelles-Erbe/9783852567969

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VERANSTALTUNG| Märchentage 2020 auf 2021 verschoben!

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Vorstand der Märchen-Stiftung Walter Kahn hat am 02.06.2020 die aktuelle
Lage erneut bewertet und nun final beschlossen, unsere Märchentage zum Thema
„Märchen und Migration“ auf das Jahr 2021 zu verschieben. Die aktuelle
Situation gibt der Stiftung als Veranstalter leider nicht ausreichend
Planungssicherheit, weshalb wir uns nun doch gegen die Durchführung im Jahr
2020 entschieden haben.

Auch wir bedauern diese Entscheidung, aber in solch ungewissen Zeiten ist
eine Planung und die Umsetzung für alle Beteiligten sehr schwierig zu
gestalten. Zum einen kann uns der Veranstaltungsort – nach jetzigem Stand –
nicht ausreichend Kapazitäten unter Einhaltung aller Schutzmaßnahmen zur
Verfügung stellen. Zum anderen möchten wir verhindern, dass Interessierte
aus gesundheitlichen Bedenken nicht teilnehmen. Mit einem Ersatztermin im
Folgejahr möchten wir für alle die Möglichkeit der Teilnahme einräumen.

Alle bereits erfolgten Reservierungen werden storniert und bereits erfolgte
Zahlungen kostenfrei in Kürze komplett erstattet.

Geplanter Termin für die Tagung in Münsterschwarzach ist der
08.09.2021–10.09.2021, den sich Interessierte gerne vormerken können.

Auch unsere Preisverleihungen werden nicht wie gewohnt stattfinden können,
hier befinden wir uns noch in Klärung.

Wir danken für Ihr Verständnis.

Freundliche Grüße

i. A. Diana Müller

cid:image001.jpg@5EE75FDD.0128D9D0

Märchen-Stiftung Walter Kahn

Schelfengasse 1

97332 Volkach

Postfach 11 30

97326 Volkach

Tel.: +49(0)9381 5764490

Fax.: +49(0)9381 5764491

<www.maerchen-stiftung.de/> www.maerchen-stiftung.de

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SONSTIGES| Studiengang Ethnomusikologie, Universität Würzburg

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SONSTIGES| Online-Vortragsreihe „Anthropologie in Zeiten der Krise“

Liebe Kolleg*innen,

im Rahmen der Online-Vortrags- und Diskussionsreihe „Anthropologie in Zeiten
der Krise. Konflikte um Ressourcen, Wissen und Deutungsmacht“ der Abteilung
Kulturanthropologie an der Universität Bonn findet am Mittwoch, 17.06.2020
um 18:15 Uhr ein Live-Zoom-Vortrag von Dr. Marion Näser-Lather
(Philipps-Universität Marburg) zum Thema „Wissenschaft im Konfliktfeld
antifeministischer Diskurse – Strategien im Kampf um Deutungsmacht“ mit
anschließender Diskussion statt.

Abstract des Vortrags:

Jüngst werden die Legitimität von Wissenschaft und die Freiheit von
Forschung und Lehre zunehmend in Frage gestellt, insbesondere seitens
(rechts-)populistischer Bewegungen und Parteien. Aber auch in der scientific
community sind solche Diskurse vorfindbar. So positionieren sich
beispielsweise in Deutschland Wissenschaftler*innen anderer Disziplinen
gegen die Gender Studies. Artikel und Vortrag beleuchten ihre
Argumentationen und Diskursstrategien, ihr Hineinwirken in
konservative/rechte und fundamentalchristliche Teilöffentlichkeiten und die
gesellschaftspolitischen Hintergründe antifeministischer Diskurse. Anhand
dieses Beispiels wird aufgezeigt, mit welchen Schwierigkeiten und
Widerständen kulturanthropologische Forschungen über „people we don´t
(necessarily) like“ (Bangstad) – and who (certainly) don´t like us –
konfrontiert werden. Zudem werden mögliche Strategien des Umgangs mit
Angriffen gegen Forscher*innen und zur Widerherstellung von
Handlungsfähigkeit und Deutungsmacht in solchen diskursiven Feldern
diskutiert.

Zur Teilnahme melden Sie sich bitte unter
<mailto:vortragsreihe@uni-bonn.de> vortragsreihe@uni-bonn.de unter Angabe
des Vortrags bis spätestens einen Tag vor der Veranstaltung an.
Sie erhalten den Einladungslink zum Vortrag per Mail sowie ein Thesenpapier,
falls Sie sich auf die gemeinsame Diskussion im Anschluss vorbereiten
möchten

Kommende Vorträge in der Reihe sind:

01.07.2020 – 18.15 Uhr
Jun.-Prof. Meike Wolf (Goethe-Universität, Frankfurt)
„Kulturanthropologische Perspektiven auf Pandemieforschung“

08.07.2020 – 18.15 Uhr
M.A. Patrick Wielowiejski (Humboldt-Universität, Berlin)
„Strategischer Agonismus. Forschung in rechten Feldern zwischen
ethnografischer Offenheit und antifaschistischer Haltung

Alle Informationen und Abstracts finden Sie unter:
<www.kulturanthropologie.uni-bonn.de/veranstaltungen-1>
www.kulturanthropologie.uni-bonn.de/veranstaltungen-1/vortragsreihe

Wir freuen uns auf Ihr Interesse.

Mit freundlichen Grüßen aus Bonn

Sina Wohlgemuth

Sina Wohlgemuth, M.A.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt „Partizipative Entwicklung
ländlicher Regionen“

Abteilung Kulturanthropologie/Volkskunde

Institut für Archäologie und Kulturanthropologie

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Am Hofgarten 22

53113 Bonn

<mailto:sina.wohlgemuth@uni-bonn.de> sina.wohlgemuth@uni-bonn.de

+49 (0)228 73 6586

<www.kulturanthropologie.uni-bonn.de/>
www.kulturanthropologie.uni-bonn.de/

<www.alltagswelten-blog.de> alltagswelten-blog.de

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SONSTIGES| Wenner-Gren/SAPIENS Webinar on Anti-Blackness, June 17

——– Weitergeleitete Nachricht ——–
Betreff: [WCAA Int Delegates] Wenner-Gren/SAPIENS Webinar on
Anti-Blackness, June 17
Datum: Thu, 11 Jun 2020 18:00:22 +0000
Von: Danilyn Rutherford via Delegates <delegates@lists.wcaanet.org>
Antwort an: Danilyn Rutherford <drutherford@wennergren.org>
An: delegates@wcaanet.org <delegates@wcaanet.org>, advisory@wcaanet.org
<advisory@wcaanet.org>, Michel Bouchard <Michel.Bouchard@unbc.ca>

Dear Friends,

Share this with your networks?  Thanks so much.  We’re planning to
livestream and there will be a recording.

Hope you are well in these tumultuous times.

Best,

Danilyn

Anti-Blackness: Readings on Violence, Resistance, and Repair

Wednesday, June 17 at 7:00 pm EST (-5:00 GMT)

Featuring books by Laurence Ralph (The Torture Letters), Savannah Shange
(Progressive Dystopia), Christen A. Smith (Afro-Paradise), and Deborah
A. Thomas (Political Life in the Wake of the Plantation) and a
conversation with the authors on how their work speaks to our current
moment.

Moderated by Danilyn Rutherford, Eshe Lewis, and Chip Colwell.

Hosted by the [wennergren.org]Wenner-Gren Foundation for Anthropological
Research and [sapiens.org]SAPIENS.

Register Now!
<us02web.zoom.us/webinar/register/WN_Jj7V5aoTQdmOOxTJkvtNbQ>

Danilyn Rutherford

President

Wenner-Gren Foundation for Anthropological Research

655 Third Avenue, 23rd Floor

New York, NY  10017

United States

Pronouns: she/her/hers

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STELLENAUSSCHREIBUNG| Sorbisches Institut / Serbski institut

Liebe Listenmitglieder,

bitte beachten Sie die folgende Stellenausschreibung aus dem Sorbischen Institut Bautzen!

Das Sorbische Institut/Serbski institut sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt, jedoch frühestens ab 1.8.2020
eine/einen Referentin/Referenten (w/m/d) für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Die Stelle ist in Teilzeit (bis zu 30 Wochenstunden) und zunächst befristet bis Ende 2022 zu besetzen. Die Vergütung erfolgt bei Vorliegen der persönlichen Voraussetzungen nach TV-L (bis E 13).

Das Sorbische Institut/Serbski institut ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung mit ca. 50 Beschäftigten an zwei Standorten (Bautzen und Cottbus). Es erforscht die Sprache, Geschichte und Kultur der Sorben/Wenden in der Ober- und Niederlausitz in Vergangenheit und Gegenwart.

Ihre Aufgaben
– eigenverantwortliche Koordination und Weiterentwicklung der Öffentlichkeitsarbeit
– Verantwortung für die Pressearbeit (Themenmonitoring, Medienresonanzanalyse, Ausbau & Pflege des Presseverteilers etc.)
– Erarbeitung und Umsetzung von Strategien zur Vermittlung von Forschungsergebnissen an die Öffentlichkeit (Wissenstransfer, Wissenschaftskommunikation)
– redaktionelle Betreuung der Website mittels Content Management System
– Betreuung des Newsletters
– Entwicklung und Umsetzung eines Social-Media-Konzepts
– Mitwirkung bei der Organisation und Dokumentation von Institutsveranstaltungen
– Koordination des Planungs- und Berichtswesens

Ihr Profil
Voraussetzung für die Besetzung ist
– ein abgeschlossenes Hochschulstudium vorzugsweise im Bereich Kulturwissenschaften, Public Relations, Kommunikations- und Medienwissenschaften oder vergleichbarer Fächer mit Berufserfahrungen in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
– sehr gute Kenntnisse der deutschen und englischen Sprache in Wort und Schrift
– Freude am Verfassen von Nachrichten sowie ein sehr gutes Ausdrucksvermögen

Wünschenswert sind:
– ein hohes Maß an Kommunikations- und Organisationsfähigkeit sowie Kontaktfreude und Teamfähigkeit
– selbstständiges und konzeptionelles Arbeiten
– ein sicherer Umgang mit sozialen Netzwerken
– Sicherheit im Umgang mit gängiger IT (MS Office)

Die Bereitschaft zum zügigen Spracherwerb des Ober- oder Niedersorbischen wird erwartet, kurzfristig zumindest die Bereitschaft zur Arbeit in einem sorbischsprachigen Umfeld.

Wir bieten
– ein abwechslungsreiches Tätigkeitsfeld
– die Möglichkeit, in einer traditionsreichen und zugleich modernen außeruniversitären Forschungseinrichtung mit spezifischem Zuschnitt eine zukunftsorientierte Entwicklung mitzugestalten
– die Mitarbeit in einem dynamischen und durch hohe Kreativität gekennzeichneten sowie stark interdisziplinären Forschungsfeld

Auf die bevorzugte Berücksichtigung von Schwerbehinderten bei Vorliegen gleicher Eignung wird geachtet.
Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte bis zum 3. Juli 2020 mit den üblichen Unterlagen und ausschließlich in digitaler Form (per E-Mail mit einer Anlage im pdf-Format) an das Direktorat des Sorbischen Instituts/Serbski institut über die Adresse si@serbski-institut.de<mailto:si@serbski-institut.de>.

Die Vorstellungsgespräche sind für den 22. oder 23. Juli 2020 vorgesehen.

Datenschutzhinweis: Mit der Einreichung Ihrer Bewerbung stimmen Sie der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten im Rahmen und zur Durchführung des Bewerbungsverfahrens zu. Diese Einwilligung kann jederzeit ohne Angaben von Gründen gegenüber dem Direktorat schriftlich oder elektronisch widerrufen werden. Bitte beachten Sie, dass ein Widerruf der Einwilligung dazu führt, dass die Bewerbung im laufenden Verfahren nicht mehr berücksichtigt werden kann.

Přećelnje strowi * Mit freundlichen Grüßen

Dr. Susanne Hose
zastupowaca direktorka * stellvertretende Direktorin
_____________________________
Serbski institut * Sorbisches Institut
Dwórnišćowa 6 * Bahnhofstraße 6
D-02625 Budyšin * Bautzen
t +49 3591 4972-35 | f +49 3591 4972-14
www.serbski-institut.de

Naš wokolnik<www.serbski-institut.de/de/Newsletter/> * Unser Newsletter<www.serbski-institut.de/de/Newsletter/>! Naš blog * Unser Blog „Lausitz – Łužica – Łužyca<lausitz.hypotheses.org/>“

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Zeit. Zur Temporalität von Kultur | 43. dgv-Kongress | Regensburg 2021

Der Call for Papers zum 43. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde unter dem Titel „Zeit. Zur Temporalität von Kultur“ ist nun erschienen. Die Ausschreibung finden Sie hier. Das Bewerbungsformular und englischsprachige Informationen sind unter https://www.d-g-v.de/call-for-papers/ zu erreichen.  Einsendeschluss ist der 31. August 2020.

Der Kongress wird vom 20. bis 23. September 2021 in Regensburg auf Einladung des Lehrstuhls für Vergleichende Kultuwissenschaft der Universität Regensburg stattfinden.

STELLENAUSSCHREIBUNG| Wiss. Volontariat im Museum Oberschönenfeld

Beim Bezirk Schwaben ist für das Museum Oberschönenfeld zum 1.10.2020 eine Stelle
wissenschaftliches Volontariat
neu zu besetzen. Das Volontariat (Vollzeit) ist auf zwei Jahre befristet.

Das vom Bezirk Schwaben getragene Museum Oberschönenfeld ist ein überregionales Schwerpunktmuseum. Seine neue Dauerausstellung wurde 2018 mit dem Bayerischen Museumspreis ausgezeichnet, kulturhistorische Sonderausstellungen begleiten und vertiefen die Themen, neue Vermittlungsformate sind in Erprobung. Die breit gefächerte Sammlung umfasst rund 35.000 Objekte, ein neues Depot sowie die digitale Präsentation ausgewählter Bestände sind geplant.
Siehe auch: mos.bezirk-schwaben.de/

Wir erwarten:

· ein mindestens mit dem Magister bzw. Master abgeschlossenes Hochschulstudium der Europäischen Ethnologie / Volkskunde (bzw. Empirischen Kulturwissenschaft etc.),

· Eigeninitiative, Flexibilität, Teamfähigkeit, PKW-Führerschein,

· ausgeprägtes Interesse an der Museumsarbeit, möglichst durch ein Praktikum bestätigt.

Wir bieten:

· den Erwerb museumspraktischer Kenntnisse,

· Mitarbeit bei der Realisierung von Sonderausstellungen,

· ein Entgelt in Höhe von 50 % der Entgeltgruppe 13 Stufe 1 TVöD.

Schwerbehinderte Personen werden bei im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt.

Auskünfte zu inhaltlichen Fragen erteilt die Museumsleiterin, Dr. Beate Spiegel, Tel.: (0 82 38) 30 01 12, E-Mail: museumsleitung.mos@bezirk-schwaben.de.

Bitte reichen Sie Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen schriftlich bis spätestens 1.7.2020 an den Bezirk Schwaben, Personalverwaltung, Hafnerberg 10, 86152 Augsburg bzw. per Mail als ein zusammenhängendes PDF (max. 2 MB) an vorzimmer.personal@bezirk-schwaben.de ein.

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CfP| „Time. On the temporality of culture“ (2021 dgv-congress | Regensburg)

Time. On the temporality of culture

43rd Congress of the Deutsche Gesellschaft für Volkskunde (dgv)

Regensburg | September 20–23, 2021

(Link to PDF:
www.d-g-v.de/wp-content/uploads/2020/06/Call-for-Papers-Zeit_ENG.pdf)

Call for Papers

Culture and time are inseparably connected. Culture changes over time
and simultaneously struc-tures ideas of temporality. The storage and
transmission of knowledge over long periods of time organizes cultural
actions, identities and their transformations. It is these very
practices that make it possible for individuals to position themselves
in relation to the world, the past and the future, in relation to
cultural processes and social conventions. The temporality of culture is
a fundamental premise of empirical-ethnographic and historically
oriented cultural studies research.

From the point of view of empirical cultural studies, time is a
fundamental achievement in terms of cultural ordering and – unlike in
other disciplines – not a pre-existing physical quantity that pre-cedes
culture.

Temporality underpins the view of culture as a fundamentally historical
phenomenon. Temporal action and knowledge are always specific to space
and social conditions. The perception and mean-ing of time in everyday
culture is thus subject to constant change and socio-cultural,
political, spa-tial, economic or biographical differentiations.
Continuities but also conflicts between divergent time practices form
individual and collective identities in complex interactions with
spatial and social categories. Cultures of time give societies their
rhythm: policies of remembering and practic-es of the future, ideas of
age and life course events, the different tempi of current worlds of
work, the economy, consumption and leisure. Last but not least, temporal
cycles also have an economic dimension of value creation, both in
working hours and in leisure time.

Currently, various developments illustrate the great importance of
retrotopias and revisions of the past on the one hand and utopias,
visions of sustainability and future-oriented action on the other.
Climate change, reactionary political systems or the “heritage boom”:
Numerous global conflicts of the Anthropocene are unfolding along
opposing cultural evaluations of continuity and change, of tradition and
modernity, of euphoria about progress and fears of the future, of
cyclical and linear models of time, of transience and loss. The major
thrusts towards individualization of the 20th and 21st centuries and the
neoliberal transformation of social systems and working environments
have led to a pluralization of temporal orders, historical memory
cultures, practices of the future and established regimes of time.

The interest in temporality, the development and becoming of
contemporary everyday worlds is a central starting point for European
ethnological research. Thus, at the beginning of the 19th centu-ry, not
only did the first ethnographic epistemology emerge in the discussion of
the temporality of cultural phenomena – and here primarily continuities
and traditions – but also a broad public awareness of the growing
importance of regimes of time in the emerging industrial world. Not
least because of its subject-specific interest in traditions and
transformations, Empirical Cultural Studies / Cultural Anthropology /
European Ethnology, as a historically based discipline with a
contempo-rary orientation, has special theoretical and methodological
competence in the study of systems of temporal order which can, for
example, empirically reflect the theses of the fall of the time regime
of modernity (Assmann 2013).

Concepts and perceptions of time are simultaneously of long duration as
well as highly dynamic, partly universal and yet always localized. The
perspective “time” opens up views of phenomena of compression,
acceleration and deceleration as well as resonances and dissociations in
macro- and microsocial contexts. The penetration of individual and
collective life worlds through rhythmization and the attribution of
value forms a focus here. Time as a cultural achievement of order does
not merely remain an immaterial quantity, but it is also manifested in a
variety of ways in the materiality of culture. The development of
calendars and clocks, for example, also refers to knowledge of the
natural environment (climate periods, vegetation cycles, moon phases).
Through the establish-ment of techniques of measuring and comparing,
time regimes in their cultural significance are in-creasingly developing
power as the pace-setters of global worlds. Measuring and controlling
time are important cultural techniques in everyday life. Recent digital
regimes are currently de-chronologizing many of these traditional
patterns and are establishing new (a-)synchronicities, for example of
work and leisure, the local and the global.

Fashions and trends offer everyday rhythms and biographical orientation
by structuring cultures of entertainment and pleasure, of physicality,
but also of clothing and nutrition. The “spirit of the times” assigns
value and significance to cultural phenomena from historical-social
contexts and is itself constantly at the center of the question of a
“good” and “contemporary” life – for example when it comes to questions
of acceleration and the perceived temporal condensation of our every-day
lives, of leisure and idleness or the notion of “wasting time”. Thus,
there is a wide gap between the self-determined and the heteronomous
character of temporal regimes, which fundamentally forms historical and
contemporary identities, especially in areas such as work and leisure
cultures with their forms and formats of self-organization and
self-optimization, but also in everyday life such as in mealtime systems
and consumption.

Temporal action takes place in the present, but it is often directed –
for example in festivals and rituals – towards the past or the future
and thus implies planning and hoping as well as remember-ing and
forgetting. The political and religious recourse to history establishes
past events which reach into the present and fundamentally shape it and
assign value to it – not least through the materiality of culture, for
instance in retro, vintage or collection practices. The boom of Cultural
Heritage falls under these active contemporary practices just as much as
the protests of the “Fridays for Future” movement that are directed
towards a future worth living or practices of sustainability, for
example in the areas of food and agriculture. It is precisely the
awareness of the time that is in-herent to resources and the narratives
of transience and finiteness that form a basso ostinato of social
debates on the Anthropocene, which fundamentally questions global
cultures of production and consumption in the face of a fragile future.

As powerful categories of cultural order, time is thus at the center of
competing orders of knowledge and values and is thus itself an object of
cultural studies knowledge production. Espe-cially the seemingly
infinite possibilities of the digital storage of knowledge have led to a
paradigm shift in the visibility of the past in recent decades. Against
the background of these increasing syn-chronicities of historical
representations, utopias and dystopias, cultural-historical museums in
particular are facing enormous challenges in the midst of a growing
political and national-cultural appropriation of history. Temporality as
a structuring condition becomes apparent in the museums through
practices of collecting and curating, telling and remembering, but also
in the context of public history and citizen science, but beyond this,
it calls for an ongoing debate at the level of methodological
discussions as well as in terms of the research process.

Due to recent events

In times of crisis, unknown and unpredictable developments break up
established and familiar structures; everyday routines, security systems
and material conditions of existence lose their basis; political,
economic and sociocultural systems re-form. Temporal orders are also
undergoing massive shifts, as is evident in the current Covid-19 crisis:
Depending on the life context, time is limited or delimited, personal
and societal plans lose their binding force or take on special urgency,
relations between time and space need to be redefined, new
(in)simultaneities arise and existing ones are intensified. Social
relationships are partially detached from local points of reference and
are in-creasingly bound to knowledge about and the availability of
technical equipment. The consequences of restrictions on the one hand
and free spaces on the other are both a loss of trust and reliability as
well as increased hopes for a future with solidary processes of
communalization. Dystopian and uto-pian ideas overlap and illustrate the
contradictions and openness of the current challenges.
A cultural-scientific, theoretically informed examination of time and
the temporality of culture seems more urgent than ever, especially in
view of the global pandemic with its political, social and economic
upheavals.

Contributions and formats

Under the title “Time. On the temporality of culture”, the 43rd Congress
of the Deutsche Gesellschaft für Volkskunde (dgv) would like to
stimulate a deeper examination of time as a fundamental cate-gory in the
formation and study of contemporary and historical cultures. We welcome
theoretical as well as empirical and practice-oriented contributions
that discuss the significance of time as a cul-tural category of order
and the epistemological framework of current and historical processes of
transformation in a manner that is focused on the present, the past or
in a comparative manner. The 2021 dgv congress offers interested parties
three different formats for participation:

Plenary contributions: Individual contributions of about 30 minutes in a
plenary session with subsequent discussion. The selection will be made
by the congress organizers from the submis-sions. In addition, direct
inquiries will be sent to individual experts.

Sections: Parallel two-hour sessions, usually consisting of three
thematically related individual presentations (each lasting about 20
minutes, followed by a discussion). The grouping of the talks will be
determined by the congress organizers.

Panels: Parallel two-hour sessions with an overarching theme. Panels
with a maximum of five the-matically related individual talks (including
introduction, comments, resumes, etc.) are proposed by a panel leader.
The joint abstract includes the title and brief abstract of all
individual panel con-tributions as well as the names and short CVs of
the panel participants.

Innovative and experimental formats: In addition to these classic forms
of presentation, there will also be space for individual formats which,
for example, facilitate new or unusual didactic meth-ods or interactive
work.

Furthermore, the Regensburg Congress intends to continue the tradition
of workshops related to research practice and disciplinary policy that
was established at previous congresses. Topics may include questions of
research ethics, methodology, digitization practices, etc.
The student panel, which will offer various possibilities to discuss
current student research and projects, will also play an important role.


Organizational notes

When submitting your abstract, please adhere to the following guidelines:

• In addition to a short summary, the abstracts must contain information
about the research question and the empirical basis respectively provide
information about the context in which the work originated, including
details of existing publications, the state of research already
conducted or initial results where applicable.

• Naturally, research presentations must be new and previously unpublished.

• We assume willingness to publish the contribution after the congress!

• Contributions can be presented and published in German or English.

• Please provide current contact details; for panel proposals, both of
the responsible organ-izers as well as all contributors!

• Abstracts must not exceed 2,500 characters (including spaces) for
individual presentations and 5,000 for panels.

• Submissions can only be made using the form provided on the dgv website:
www.d-g-v.de/call-for-papers/

• Please address any queries to: geschaeftsstelle@d-g-v.de

• The closing date for entries is August 31, 2020.

In order to facilitate the selection process and make it transparent,
all applicants are strongly en-couraged to follow these guidelines. The
executive and the main committee will select the entries and determine
the program at their joint meeting with representatives of the local
host in autumn 2020. Notification of acceptance or rejection will be
given in December 2020.

————————————————————————————–
Deutsche Gesellschaft für Volkskunde e.V. (dgv)
Claus-Marco Dieterich | Geschäftsführer
c/o Institut für Europäische Ethnologie / Kulturwissenschaft
Deutschhausstr. 3 | D-35037 Marburg
geschaeftsstelle@d-g-v.de | www.d-g-v.de
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CfP| „Zeit. Zur Temporalität von Kultur“ (43. dgv-Kongress | Regensburg 2021)

Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Bezieher*innen der kv-Mailingliste!

Der Call for Papers zum 43. Kongress der Deutschen Gesellschaft für
Volkskunde, der vom 20. bis 23. September 2021 in Regensburg stattfinden
wird, ist nun erschienen.
Die Ausschreibung finden Sie im Anschluss oder unter folgendem Link auf
der dgv-Website:
www.d-g-v.de/call-for-papers/

Zeit. Zur Temporalität von Kultur

43. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde (dgv)

Regensburg | 20.–23.9.2021

Call for Papers

Kultur und Zeit sind untrennbar verbunden. Kultur verändert sich
innerhalb der Zeit und struktu-riert zugleich Vorstellungen von
Temporalität. Die Speicherung und Weitergabe von Wissen über lange
Zeiträume hinweg organisieren kulturelle Handlungen, Identitäten und
deren Transformati-onen. Diese Praktiken ermöglichen überhaupt erst
Positionierungen des Menschen gegenüber der Welt, der Vergangenheit und
der Zukunft, gegenüber kulturellen Prozessen und gesellschaftlichen
Konventionen. Die Zeitlichkeit von Kultur ist eine grundsätzliche
Prämisse empirisch-ethnografischer und historisch ausgerichteter
kulturwissenschaftlicher Forschung.

Zeit ist aus Sicht einer empirischen Kulturwissenschaft eine
grundsätzliche kulturelle Ordnungsleis-tung und – anders als in anderen
Disziplinen – keine präexistente, der Kultur vorgängige physika-lische
Größe.

Temporalität fundiert die Auffassung von Kultur als prinzipiell
geschichtlichem Phänomen. Zeitli-ches Handeln und Wissen sind immer
raum- und sozialspezifisch. Die Wahrnehmung und Bedeu-tung von Zeit in
Alltagskulturen unterliegt somit ständigem Wandel und soziokulturellen,
politi-schen, räumlichen, ökonomischen oder biografischen
Differenzierungen. Kontinuitäten, aber auch Konflikte zwischen
divergierenden Zeitpraxen formieren in komplexer Wechselwirkung mit
raumbe-zogenen und sozialen Kategorien individuelle und kollektive
Identitäten. Zeitkulturen verleihen Gesellschaften ihren Rhythmus:
Erinnerungspolitiken und Zukunftspraxen, Altersvorstellungen und
Ereignisse des Lebenslaufs, die unterschiedlichen Tempi gegenwärtiger
Arbeits-, Wirtschafts-, Konsum- und Freizeitwelten. Nicht zuletzt haben
zeitliche Taktungen auch eine ökonomische Di-mension der Wertschöpfung,
sowohl in der Arbeitszeit wie in der Freizeit.

Aktuell illustrieren verschiedene Entwicklungen, welche hohe Bedeutung
einerseits Retrotopien und Revisionen des Vergangenen, andererseits auch
Utopien, Nachhaltigkeitsvisionen und zu-kunftsgerichtetes Handeln
besitzen. Klimawandel, reaktionäre politische Systeme oder
„Heritage-Boom“: Zahlreiche globale Konflikte des Anthropozäns entfalten
sich entlang gegenläufiger kultu-reller Bewertungen von Kontinuität und
Wandel, von Tradition und Moderne, von Fortschrittseu-phorie und
Zukunftsangst, von zyklischen und linearen Zeitmodellen, von
Vergänglichkeit und Verlust. Die großen Individualisierungsschübe des
20. und 21. Jahrhunderts und die neoliberale Transformation sozialer
Systeme und Arbeitswelten haben dabei zu einer Pluralisierung zeitlicher
Ordnungen, historischer Erinnerungskulturen, Zukunftspraxen und
etablierter Zeitregime geführt.

Das Interesse an Zeitlichkeit, der Gewordenheit und dem Werden
gegenwärtiger Alltagswelten ist ein zentraler Ausgangspunkt von
Forschung im Kontext Europäischer Ethnologie. So formierte sich zu
Beginn des 19. Jahrhunderts nicht nur eine erste ethnografische
Epistemologie in der Ausei-nandersetzung mit der Zeitlichkeit von
kulturellen Phänomenen – hier in erster Linie Kontinuitäten und
Traditionen –, sondern auch ein breites öffentliches Bewusstsein für die
wachsende Bedeutung von Zeitregimen in der entstehenden industriellen
Welt. Nicht zuletzt aufgrund jenes fachspezifi-schen Interesses an
Traditionen und Transformationen, verfügt die Empirische
Kulturwissenschaft / Kulturanthropologie / Europäische Ethnologie als
historisch fundierte und gegenwartsorientierte Disziplin über besondere
theoretische und methodische Kompetenzen in der Auseinandersetzung mit
zeitlichen Ordnungssystemen, die etwa Thesen vom „Fall des Zeitregimes
der Moderne“ (Ass-mann 2013) empirisch reflektieren kann.

Zeitvorstellungen und -wahrnehmungen sind zugleich von langer Dauer und
hochgradig dyna-misch, teilweise universell und doch immer lokalisiert.
Die Perspektive „Zeit“ eröffnet Blicke auf Phänomene von Verdichtung,
Be- und Entschleunigung sowie Resonanzen und Dissonanzen in makro- und
mikrosozialen Kontexten. Die Durchdringung individueller und kollektiver
Lebenswel-ten durch Rhythmisierungen und Wertzuschreibungen bildet hier
einen Fokus. Zeit als kulturelle Ordnungsleistung bleibt dabei nicht
lediglich eine immaterielle Größe, sondern manifestiert sich vielfältig
auch in der Materialität von Kultur. Die Entwicklung von Kalendarien und
Uhren etwa ver-weist dabei ebenso auf naturräumliches Erfahrungswissen
(Klimaperioden, Vegetationszyklen, Mondphasen). Über die Etablierung von
Mess- und Vergleichstechniken entwickeln Zeitregime in ihrer kulturellen
Dinghaftigkeit vermehrt Macht als Taktgeber globaler Welten.
Zeitmessungen und -kontrollen sind wichtige Kulturtechniken im Alltag.
Jüngere digitale Regime entchronologisieren aktuell viele dieser
traditionellen Muster und etablieren neue (A-)Synchronizitäten zum
Beispiel von Arbeit und Freizeit, dem Lokalen und dem Globalen.

Moden und Trends bieten alltägliche Rhythmen und biografische
Orientierungen, indem sie Kultu-ren der Unterhaltung und des Vergnügens,
der Körperlichkeit, aber auch der Kleidung und Ernäh-rung strukturieren.
Der „Zeitgeist“ misst kulturellen Phänomenen aus geschichtlich-sozialen
Kon-texten heraus Wertigkeit und Bedeutung zu und steht dabei selbst
beständig im Mittelpunkt der Frage eines „guten“ oder „zeitgemäßen“
Lebens – etwa auch dann, wenn es um Fragen der Be-schleunigung und der
gefühlten zeitlichen Verdichtung unserer Alltage geht, um Freizeit und
Muße oder der Vorstellung von „Zeitverschwendung“. So besteht zwischen
der Fremd- und Selbstbe-stimmtheit zeitlicher Regime eine breite Kluft,
die historische und gegenwärtige Identitäten grund-sätzlich formiert,
besonders in Bereichen wie den Arbeits- und Freizeitkulturen mit ihren
Formen und Formaten der Selbstorganisation und Selbstoptimierung, aber
auch im Alltag wie in Mahlzei-tensystemen und im Konsum.

Zeitliches Handeln findet in der Gegenwart statt, richtet sich aber –
etwa in Festen und Ritualen – oft auf Vergangenheit oder Zukunft und
impliziert so Planen und Hoffen ebenso wie Erinnern und Vergessen. Der
politische und religiöse Rekurs auf Geschichte etabliert
Vergangenheiten, die zeit-lich in die Gegenwart hineinragen und diese
fundamental prägen und in Wert setzen – nicht zuletzt auch über die
Materialität von Kultur, etwa in Retro-, Vintage- oder Sammelpraktiken.
Die Konjunk-tur von Cultural Heritage fällt ebenso unter diese aktiven
Zeitpraxen wie die auf eine lebenswerte Zukunft gerichteten Proteste der
„Fridays for Future“-Bewegung oder Praktiken der Nachhaltig-keit, etwa
im Bereich der Ernährung und der Landwirtschaft. Gerade das Bewusstsein
der Eigenzeit von Ressourcen und Narrative der Vergänglichkeit und
Endlichkeit bilden einen basso ostinato gesellschaftlicher Debatten zum
Anthropozän, der globale Produktions- und Konsumkulturen an-gesichts
einer fragilen Zukunft grundsätzlich infrage stellt.

Als machtvolle kulturelle Ordnungskategorie steht Zeit also im
Mittelpunkt konkurrierender Wis-sens- und Werteordnungen und ist damit
selbst ein Gegenstand kulturwissenschaftlicher Wissens-produktion. Vor
allem die scheinbar unendlichen Möglichkeiten digitaler Wissensspeicher
leiteten in den letzten Jahrzehnten einen Paradigmenwechsel in der
Sichtbarkeit von Vergangenem ein. Vor allem kulturhistorische Museen
stehen vor dem Hintergrund dieser zunehmenden Synchronizitäten
historischer Repräsentationen, Utopien und Dystopien inmitten einer
wachsenden politischen und nationalkulturellen Aneignung von Geschichte
vor gewaltigen Herausforderungen. Zeitlichkeit als strukturgebende
Bedingung wird dabei in den Museen anhand des Sammelns und Kuratierens,
des Erzählens und Erinnerns, aber auch im Kontext von Public History und
Citizen Science deutlich, darüber hinaus fordert sie auf der Ebene
methodologischer Diskussionen und im Forschungspro-zess eine
fortwährende Auseinandersetzung ein.

Aus aktuellem Anlass

In Krisenzeiten brechen unbekannte und unvorhersehbare Entwicklungen
etablierte und vertraute Strukturen auf; Alltagsroutinen,
Sicherungssysteme und materielle Existenzbedingungen verlieren ihre
Basis; politische, ökonomische und soziokulturelle Systeme formieren
sich neu. Auch zeitliche Ordnungen verschieben sich massiv, wie sich in
der aktuellen CORONA-Krise zeigt: Zeit wird – je nach
Lebenszusammenhängen – be- oder entgrenzt, persönliche und
gesellschaftliche Planungen verlie-ren ihre Verbindlichkeit oder
erhalten nun besondere Dringlichkeit, Bezüge zwischen Zeit und Raum
müssen neu definiert werden, neue (Un-)gleichzeitigkeiten entstehen und
bestehende werden ver-schärft. Soziale Beziehungen lösen sich teilweise
von nahräumlichen Bezügen und sind verstärkt an Wissen über und
Verfügbarkeit von technischen Geräten gebunden. Die Folgen von
Beschränkungen auf der einen und Freiräumen auf der anderen Seite sind
ebenso Verlust von Vertrauem und Verläss-lichkeit wie verstärkte
Hoffnungen auf eine Zukunft mit solidarischen
Vergemeinschaftungsprozes-sen. Dystopische und utopische Vorstellungen
überlagern sich und illustrieren die Widersprüchlich-keit und Offenheit
der gegenwärtigen Herausforderung.
Eine kulturwissenschaftliche, theoretisch informierte Auseinandersetzung
mit Zeit und der Zeitlich-keit von Kultur scheint gerade angesichts der
globalen Pandemie mit den politischen, sozialen, öko-nomischen
Verwerfungen dringlicher denn je.

Beiträge und Formate

Der 43. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde (dgv) möchte
unter dem Titel “Zeit. Zur Temporalität von Kultur” eine tiefere
Auseinandersetzung mit Zeit als prinzipieller Kategorie in der
Formierung und Erforschung gegenwärtiger und historischer Kulturen
anregen. Es sind sowohl theoretische, als auch empirische und
praxisorientierte Beiträge erwünscht, die gegenwartsbezo-gen, historisch
oder vergleichend die Bedeutung von Zeit als kultureller
Ordnungskategorie und epistemologischer Rahmung aktueller und
historischer Transformationsprozesse diskutieren. Der dgv-Kongress 2021
bietet Interessierten grundsätzlich drei verschiedene Beteiligungsformate:

Plenarbeiträge: Im Plenum stattfindende ca. 30-minütige Einzelbeiträge
mit anschließender Dis-kussion. Die Auswahl erfolgt seitens der
Kongressorganisation aus den Einsendungen. Daneben werden einzelne
Expert*innen direkt angefragt.

Sektionen: Parallel stattfindende zweistündige Einheiten aus
üblicherweise drei thematisch ver-wandten Einzelvorträgen (jeweils ca.
20 Minuten Präsentationsdauer mit anschließender Diskussi-on). Die
Gruppierung der Vorträge erfolgt durch die Kongressorganisation

Panels: Parallel stattfindende zweistündige Einheiten mit einem
übergreifenden Thema. Die Panels mit maximal fünf thematisch bezogenen
Einzelvorträgen (inkl. Einleitung, Kommentaren, Resümees o.ä.) werden
von einer Panelleiterin / einem Panelleiter vorgeschlagen. Das
gemeinsame Proposal umfasst die Titel und Kurzabstracts aller einzelnen
Panelbeiträge sowie die Namen und Kontaktda-ten aller Panelteilnehmer*innen.

Innovative und experimentelle Formate: Neben diesen klassischen
Präsentationsformen wird es auch Raum für individuelle Formate geben,
die etwa neue oder ungewöhnliche didaktische Metho-den oder interaktives
Arbeiten ermöglichen sollen.

Der Regensburger Kongress will darüber hinaus die auf den vorherigen
Kongressen etablierte Tradi-tion der forschungspraktischen und
fachpolitischen Workshops weiterführen. Themen können hier etwa Fragen
der Forschungsethik, Methodologie, Digitalisierungspraxis etc. sein.
Eine wichtige Rolle nimmt auch das studentische Panel ein, das
verschiedene Möglichkeiten bieten soll, laufende studentische
Forschungsarbeiten und Projekte vorzustellen und zu diskutieren.

Organisatorische Hinweise

Beachten Sie bei der Einreichung Ihrer Abstracts folgende Vorgaben:

• Die Abstracts müssen außer einer kurzen inhaltlichen Zusammenfassung
Angaben über die Fragestellung und die empirische Basis enthalten bzw.
Auskunft über den Kontext geben, in dem die Arbeit entsteht,
gegebenenfalls mit Angaben zu bereits vorliegenden Veröffent-lichungen,
dem Stand der eigenen Forschung bzw. ersten Ergebnissen.

• Es muss sich selbstverständlich um neue und bislang unveröffentlichte
Forschungspräsen-tationen handeln.

• Die Bereitschaft zur Publikation des Beitrages im Nachgang des
Kongresses wird vorausge-setzt!

• Beiträge können in deutscher oder englischer Sprache präsentiert und
publiziert werden.

• Bitte geben Sie aktuelle Kontaktdaten an; bei Panelvorschlägen sowohl
der verantwortli-chen Organisator*innen als auch aller Beteiligten!

• Die Abstracts für Einzelvorträge dürfen 2.500, die für Panel 5.000
Zeichen (inkl. Leerzei-chen) nicht überschreiten.

• Einreichungen können ausschließlich über das dafür vorgesehene
Formular auf der dgv-Website erfolgen: www.d-g-v.de/call-for-papers/

• Etwaige Rückfragen richten Sie bitte an: geschaeftsstelle@d-g-v.de

• Einsendeschluss ist der 31. August 2020.

Um das Auswahlverfahren zu erleichtern und transparent zu gestalten,
werden alle Einreichenden dringend ersucht, diesen Vorgaben zu folgen.
Vorstand und Hauptausschuss werden auf ihrer ge-meinsamen Sitzung mit
Vertreter*innen des lokalen Ausrichters im Herbst 2020 die Beiträge
aus-wählen und das Programm festlegen. Eine Benachrichtigung über
Annahme oder Ablehnung erfolgt im Dezember 2020.

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Deutsche Gesellschaft für Volkskunde e.V. (dgv)
Claus-Marco Dieterich | Geschäftsführer
c/o Institut für Europäische Ethnologie / Kulturwissenschaft
Deutschhausstr. 3 | D-35037 Marburg
geschaeftsstelle@d-g-v.de | www.d-g-v.de
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Eine Nachricht der kulturwissenschaftlich-volkskundlichen [kv]-Mailingliste (naehere Informationen unter: www.d-g-v.de/dienste/kv-mailingliste).
Wenn Sie selbst einen Beitrag an die Liste schreiben moechten, schicken Sie einfach eine Mail an: kv@d-g-v.de – sie wird dann vom Listenmoderator (kv-moderation@d-g-v.de) weitergeleitet.
Sollten Sie keine Nachrichten mehr ueber die Liste erhalten wollen, tragen Sie sich bitte über die Seite mailman.rrz.uni-hamburg.de/mailman/listinfo/kv aus.