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VERÖFFENTLICHUNG: Rezensionen online April 2019 – Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 2019

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

das Bayerische Jahrbuch für Volkskunde veröffentlicht Buch-Rezensionen online unter

kbl.badw.de/kbl-digital/rezensionsportal/aktuelle-rezensionen.html

Im April sind erschienen:

Uta Bretschneider/Sönke Friedreich/Ira Spieker (Hg.)

Verordnete Nachbarschaften. Transformationsprozesse im deutsch-polnisch-tschechischen Grenzraum seit dem Zweiten Weltkrieg

(Bausteine aus dem Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde 35), Dresden 2016, Thelem, 220 Seiten mit 10 Abbildungen, 3 Diagrammen

Rezensiert von Cornelia Eisler

kbl.badw.de/kbl-digital/rezensionsportal/aktuelle-rezensionen/ansicht/detail/4821.html

Manuela Daschner

Mobilität und Lebenswelt der ländlichen Bevölkerung. Die Herrschaft Falkenstein im ausgehenden 18. Jahrhundert

(Thurn und Taxis Studien NF 9), Regensburg 2017, Pustet, 246 Seiten mit 31 Abbildungen, 20 Tabellen

Rezensiert von Walter Hartinger

kbl.badw.de/kbl-digital/rezensionsportal/aktuelle-rezensionen/ansicht/detail/4811.html

Forschungsschwerpunkt „Tier – Mensch – Gesellschaft“ (Hg.)

Vielfältig verflochten. Interdisziplinäre Beiträge zur Tier-Mensch-Relationalität

(Human-Animal Studies), Bielefeld 2017, transcript, 356 Seiten mit Abbildungen, zum Teil farbig, Tabellen

Rezensiert von Michaela Fenske

kbl.badw.de/kbl-digital/rezensionsportal/aktuelle-rezensionen/ansicht/detail/4820.html

Helen Hahmann

Wir singen nicht, wir sind die Jodler. Ethnologische Perspektiven auf das Jodeln im Harz

(Internationale Hochschulschriften 647), Münster/New York 2018, Waxmann, 187 Seiten mit Abbildungen, Notenbeispielen

Rezensiert von Astrid Reimers

kbl.badw.de/kbl-digital/rezensionsportal/aktuelle-rezensionen/ansicht/detail/4819.html

Ute Holfelder/Klaus Schönberger (Hg.)

Bewegtbilder und Alltagskultur(en). Von Super 8 über Video zum Handyfilm. Praktiken von Amateuren im Prozess der gesellschaftlichen Ästhetisierung

(Klagenfurter Beiträge zur Visuellen Kultur 6), Köln 2017, Halem, 318 Seiten mit Abbildungen

Rezensiert von Torsten Näser

kbl.badw.de/kbl-digital/rezensionsportal/aktuelle-rezensionen/ansicht/detail/4822.html

Elija Horn

Indien als Erzieher. Orientalismus in der deutschen Reformpädagogik und Jugendbewegung 1918–1933

(Historische Bildungsforschung), Bad Heilbrunn 2018, Julius Klinkhardt, 285 Seiten mit 6 Abbildungen

Rezensiert von Bernd Wedemeyer-Kolwe

kbl.badw.de/kbl-digital/rezensionsportal/aktuelle-rezensionen/ansicht/detail/4813.html

Karin Lahoda

Arbeitsalltag in Werkstätten für behinderte Menschen. Zur Bedeutung von Arbeit, sozialen Interaktionen und rechtlichen Rahmenbedingungen

(Regensburger Schriften zur Volkskunde/Vergleichenden Kulturwissenschaft 33), Münster/New York 2018, Waxmann, 403 Seiten

Rezensiert von Raphael Rössel

kbl.badw.de/kbl-digital/rezensionsportal/aktuelle-rezensionen/ansicht/detail/4818.html

Barbara Michal

Von Kopf bis Fuß. Kleider und Leute auf dem Land

(Schriften des Kreismuseums Bogenberg 5), Bogen 2017, Kreismuseum Bogenberg, 203 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, zum Teil farbig

Rezensiert von Christine Burckhardt-Seebass

kbl.badw.de/kbl-digital/rezensionsportal/aktuelle-rezensionen/ansicht/detail/4812.html

Peter Michalzik

1900. Vegetarier, Künstler und Visionäre suchen nach dem neuen Paradies

Köln 2018, DuMont, 414 Seiten

Rezensiert von Bernd Wedemeyer-Kolwe

kbl.badw.de/kbl-digital/rezensionsportal/aktuelle-rezensionen/ansicht/detail/4814.html

Alexandra Rabensteiner

Fleisch. Zur medialen Neuaushandlung eines Lebensmittels

(Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Ethnologie der Universität Wien 43), Wien 2017, Verlag des Instituts für Europäische Ethnologie, 186 Seiten

Rezensiert von Barbara Wittmann

kbl.badw.de/kbl-digital/rezensionsportal/aktuelle-rezensionen/ansicht/detail/4817.html

Wolfgang Steiner

Glanzlichter der Raimundsreuter Hinterglasmalerei. Eine Bilddokumentation

Berlin 2018, Deutscher Kunstverlag, 352 Seiten mit 335 Farbabbildungen

Rezensiert von Wolfgang Brückner

kbl.badw.de/kbl-digital/rezensionsportal/aktuelle-rezensionen/ansicht/detail/4823.html

Wolfgang E. J. Weber

Luthers bleiche Erben. Kulturgeschichte der evangelischen Geistlichkeit des 17. Jahrhunderts

Berlin/Boston 2017, De Gruyter Oldenbourg, VII, 234 Seiten mit 16 Abbildungen

Rezensiert von Andrea K. Thurnwald

kbl.badw.de/kbl-digital/rezensionsportal/aktuelle-rezensionen/ansicht/detail/4829.html

Im Druck erscheinen die Rezensionen im Bayerischen Jahrbuch für Volkskunde 2019 (voraussichtlich im September 2019).

Mit freundlichen Grüßen

Gabriele Wolf

Dr. Gabriele Wolf

Institut für Volkskunde

der Kommission für bayerische Landesgeschichte

bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Barer Straße 13

80333 München

Tel. 089 – 51 55 61 42

Fax. 089 – 51 55 61 41

volkskunde.kbl.badw.de

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VERANSTALTUNG: Tagung und Exkursion „Mittelaltersehnsucht. Zwischen Gotik und Gothic“

Liebe Listenmitglieder,

der Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e.V. und der Thüringer Heimatbund e.V.
laden in ihrer Reihe „Erinnerungslandschaften“ zu Tagung und Exkursion ein:
„Mittelaltersehnsucht. Zwischen Gotik und Gothic“.

Am Beginn der Modere um 1800 formulierte Friedrich Schlegel: „Jeder hat noch
in den Alten gefunden, was er brauchte, oder wünschte; vorzüglich sich
selbst“. Was aber suchen wir in den Mittelalter-Sammlungen von Museen, auf
Ritter­spektakeln und nachgestellten Turnieren, im Reenact­ment und im
Rollenspiel, auf dem Wave-Gotik-Festival zu Leipzig oder bei „Harry Potter“
und im „Herrn der Ringe“? Ablenkung oder Abenteuer? Erlebnis und Erre­gung?
Alltagsfluchten oder Lebensträume? Welche Bil­der und Erlebnisse erzeugen in
uns die Erinnerung an längst Vergangenes oder an das – verglichen mit
unserer Gegenwart – ganz Andere?

Mit dieser Tagung laden der Landesheimatbund Sach­sen-Anhalt e. V. und der
Heimatbund Thüringen e. V. nicht zu einem Ausflug in vergangene Epochen ein,
son­dern wir denken darüber nach, wie heute „das Mittelal­ter“ in der
Popular- und Unterhaltungskultur angeeignet wird. Die Wartburg, Schloss
Beichlingen und die Neuen­burg bieten uns dafür den Raum zum Reflektieren
und Debattieren. Namhafte Referenten liefern uns die nöti­gen Informationen
und Denkanstöße.

Freitag, 14. Juni 2019 Tagung

10.00 Uhr Grußworte

Dr. Peter Fauser (Heimatbund Thüringen e. V.)

Jörg Schmid (Thüringer Staatskanzlei)

Dr. Annette Schneider-Reinhardt (Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V.)

Vorträge

10.30 Uhr Justus Ulbricht

Die Erfindung des Mittelalters durch die Moderne. Einführung

11.15 Uhr Winfried Bergmeyer

Mittelalter in Computerspielen

12.00 Uhr Sebastian Schmideler

Mittelalter in der Kinder- und Jugendliteratur

14.00 Uhr Markus Walz

Gotik und Gothik – Museen und Mittelalter-Nachfrage

14.45 Uhr Karl Banghard

Nazis im Wolfspelz. Wikingerreenactment und extreme Rechte

16.00 Uhr Helmut Groschwitz

Rollenspiele und Mittelalter

16.45 Uhr Jen Hoffert-Karas

Das Wave Gotik-Treffen in Leipzig. Die dunkle Seite des Mittelalters

17.30 Uhr N.N.

Denkmalpflege und Mittelalter

19.30 Uhr Abendprogramm

Filmpräsentation „Wie die Hunnen im Rheinland Okto­berfest feiern“ und
Diskussion

Sonnabend, 15. Juni 2019 Exkursion

Anreise 7.12 Uhr ab Halle (Saale).

Start am Hotel 9.00 Uhr.

Führungen auf der Wartburg (Beginn 9.30 Uhr),

auf Schloss Beichlingen (Mittagsimbiss) und

auf der Neuenburg (bei Freyburg).

Verpflegung auf Selbstzahlerbasis.

Der Bus fährt danach nach Naumburg (Bahn-Haltestelle ca. 18.00 Uhr) sowie
nach Eisenach (ca. 20.00 Uhr) zurück.

Organisation: Heike Böcking, Dr. Kathrin Pöge-Alder

Verbindliche Anmeldung bis 7. Juni 2019 per E-Mail: info@lhbsa.de per Post
(Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V. Magdeburger Straße 21, 06112 Halle
(Saale)) oder als Fax unter: 0345 29 28 620

Organisatorische Hinweise und Kosten auf dem beigefügten Flyer.

Mit freundlichen Grüßen

Kathrin Pöge-Alder

Dr. Kathrin Pöge-Alder

Referentin für historische und gegenwärtige Alltagskultur (Volkskunde)

Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e.V.

Magdeburger Straße 21

06112 Halle (Saale)

Tel.: +49 345 2928614

Fax: +49 345 2928620

Mail: <mailto:poege-alder@lhbsa.de> poege-alder@lhbsa.de

www.lhbsa.de

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<www.journal.lhbsa.de/> Sachsen-Anhalt-Journal online

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VERANSTALTUNG: Tagung „Vielfalt vernetzen – Wissen teilen“ am 20./21. Juni 2019 in Dresden

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich möchte Sie auf die Abschlusstagung des Verbundprojekts „Virtuelle Archive für die geisteswissenschaftliche Forschung“ am 20./21. Juni 2019 in Dresden aufmerksam machen.

Programm und Anmeldung: www.saw-leipzig.de/tagung_virtuelle_archive

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Am 20.6. um 18:30 Uhr stellt Ihnen Sander Münster in einem öffentlichen Abendvortrag „Die Time Machine – Initiative für ein europäisches Großforschungsvorhaben zur Historie“ vor. Für den Abendvortrag ist keine Anmeldung erforderlich.
++++++

Die digitale Verfügbarkeit von Quellen und Forschungsergebnissen erlangt für die geisteswissenschaftliche Forschung zunehmend an Bedeutung. Im Zuge dieser Entwicklung erweitert sich die Funktion der Forschungseinrichtungen als Wissenserzeuger und Wissensvermittler um die Rolle des Datenhalters und des Content-Produzenten für digitale Fachrepositorien. Wissenschaftliche Workflows unterliegen substanziellen Veränderungen. Ergebnisse sind einerseits schneller zugänglich, bedürfen andererseits aber auch dauerhafter Pflege. Dabei sehen sich die Institute bei begrenzten Ressourcen verstärkt mit rechtlichen und technischen Herausforderungen der digitalen Welt konfrontiert. Die komplexen Herausforderungen können nicht mehr von jeder Institution allein, sondern nur gemeinsam nachhaltig gelöst werden.

Wie kann man die vorhandenen Kompetenzen der Institute auf diesem Gebiet bündeln und gemeinsam weiterentwickeln? Welche Rolle können die beteiligten Forschungsinstitute im Linked-Open-Data-Netzwerk der Universitäten, Archive und Bibliotheken in Zukunft spielen? Wie kann die spezifische Stärke der außeruniversitären geisteswissenschaftlichen Forschung am effektivsten eingesetzt werden?

Diesen Fragen geht das Verbundprojekt „Virtuelle Archive für die geisteswissenschaftliche Forschung“ von sieben landesfinanzierten geisteswissenschaftlichen Forschungseinrichtungen Sachsens nach. Im Zeitraum vom Mai 2017 bis Dezember 2019 koordiniert die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig das im Rahmen einer Förderinitiative des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst finanzierte Vorhaben. Teilprojekte aus Wissenschafts-, Institutionen-, Literatur-, Film-, Zeit- und Zeitungsgeschichte sind im Verbund vereint.

Die Tagung unter dem Titel „Vielfalt vernetzen – Wissen teilen“ präsentiert nach etwas mehr als zwei Jahren die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit und zeigt mögliche Perspektiven für die inhaltliche und methodische Weiterentwicklung der Teilprojekte über den Förderzeitraum hinaus auf. So belegen die Referate aus den einzelnen Projekten und die Vorstellung möglicher Partner, mit denen eine vertiefte Zusammenarbeit jeweils lohnend erscheint, die Vielfalt und Vernetzungsfähigkeit der Einrichtungen gleichermaßen wie ihre jeweils spezifische Schwerpunktsetzung innerhalb des Verbundes. Den Kreis schließen Experten aus Bibliothek, Archiv und Informatik, die in konzentrierten Statements den Verbundpartnern ihre Expertise für die zukünftige Arbeit zur Verfügung stellen.

Weitere Informationen zum Verbund: www.saw-leipzig.de/de/projekte/virtuelle-archive

Mit freundlichen Grüßen
Hendrik Keller
Projektkoordinator des Verbundes

VERANSTALTUNG: Neue Forschungen zum Tod – Tagungsbericht Transmortale IX

transmortale IX – Neue Forschungen zum Tod

Veranstalter: Museum und Zentralinstitut für Sepulkralkultur, Kassel;
Universität Hamburg, Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie; Moritz
Buchner / Norbert Fischer / Anna-Maria Götz / Stephan Hadraschek / Dagmar
Kuhle / Jan Möllers / Dirk Pörschmann
Datum, Ort: 16.03.2019, Kassel
Bericht von: Christine Drah, Historisches Institut, Materielles und
Immaterielles Kulturerbe, Universität Paderborn,
christine.drah@uni-paderborn.de

Ein Bericht zur Tagung 2019

Forschungen zur Sepulkralkultur finden seit einigen Jahren in einem
fächerübergreifenden Kontext statt. Die Tagung würdigt diese Entwicklung
seit 2010, indem sie einen interdisziplinären Raum für den Austausch, die
Reflexion und die Diskussion in Bezug auf die drei Themenkomplexe Sterben,
Trauern sowie Tod/Vergänglichkeit schafft.
Zum Tagungsprogramm gehörte erstmals eine Vorabendveranstaltung, die eine
Führung durch die Dauer- und aktuelle Sonderausstellung des Museums für
Sepulkralkultur und einen anschließenden Abendvortrag beinhaltete. REGINA
STRÖBL und ANDREAS STRÖBL (Lübeck) betrachteten aus
archäologisch-kunsthistorischer Perspektive als abergläubisch bewertete
Praktiken in der Bestattungs- und Trauerkultur, wobei sie Kontinuitäten von
Vorstellungen im Alltag bis in die Gegenwart aufzeigten.
In der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der letzten Lebensphase
bildet die Betrachtung der emischen Perspektive der Protagonist*innen, der
Sterbenden, ein randständiges Phänomen. MIRIAM BRAUN (Mainz) wählte die
biographische Narration Sterbender als Ausgangspunkt ihrer Überlegungen, in
denen sie sich auf Albrecht Lehmanns Ansatz der Erzählforschung bezog.
Demnach bestimmen die innerhalb des Sozialisationsprozesses erworbenen
Regeln, Normen und Denksysteme das Erzählen der eigenen Lebensgeschichte.
Innerhalb ihrer Darstellung wendete sie als Analysefolie das Horror-Genre
auf eine der biographischen Erzählungen an, die sie durch qualitative
Interviews erhalten hatte. Im übergreifenden Kontext ihrer Forschungen
machte sie die Tragödie als wichtigsten Erzählungsmodus aus, verwies aber
auch auf Nebenprodukte, wie beispielsweise die Heldengeschichte.
Im DFG-Forschungsprojekt des Lehrstuhls für Moraltheologie und des
Instituts für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München werden
Perspektiven und normative Muster eines „gelungenen Sterbens“ untersucht.
Diese Facetten wurden von ANDREAS WALKER (München) vorgestellt. Im Zentrum
standen hier qualitative Interviews mit den Bewohner*innen, den Angehörigen
sowie den professionellen Akteuren zu ihrer Wahrnehmung der Situation in
Hospizen und Palliativstationen. Dabei zeichnete sich die Tendenz ab, dass
den Patienten im Umgang mit ihrem Sterbeprozess ein höheres Maß an
Kontrolle über ihre Situation gewährt wird als dies lange Zeit der Fall
war. Ihnen stehe es in den Hospizen mehr und mehr frei, sich nicht über den
Verlauf ihrer Krankheit zu informieren, sie dürfen Hoffnung schöpfen. In
Anlehnung daran wurde diskutiert, inwiefern sich die genannten Ansätze auf
die Situation in Krankenhäusern anwenden ließen.
ELSA ROMFELD (Mannheim/Heidelberg) beschloss das Auftakt-Themenfeld Sterben
mit einer Betrachtung des End-of-life-managements und hier speziell der
Patientenverfügung als Instrument zur Kontrolle und Autonomie innerhalb der
Sterbephase. Ausdruck eines wachsenden Sicherheitsbedürfnisses sei die
Pluralisierung dieser Instrumente sowohl zu Lebensbeginn als auch am
Lebensende. Hierbei wurden neben der Pränataldiagnostik beispielweise die
Tötung auf Verlangen, Sterbegeldversicherungen und die Patientenverfügungen
zitiert. In diesem Kontext stellte sie heraus, dass sich die Komplexität
des Sterbeprozesses einer Vorwegnahme durch eine detaillierte Planung
entziehe. Wichtige Erkenntnisse waren, dass Patientenverfügungen nur in
wenigen Fällen tatsächlich anwendbar seien und es durchaus möglich sei,
dass der oder die Patient*in die Einstellung zur aktuellen Situation
ändere. Jenseits dieses Kontrollversuchs stellte die Referentin neue
Strategien vor, die sich auf die Lebenskunst, die ars vivendi, bezogen.
Aus aktueller Perspektive näherte sich RONJA LUTZ (Erlangen) dem Thema
Trauern anhand der Aufnahme der Diagnose der „Prolonged Grief Disorder“ in
das 2018 erschienene medizinische Klassifikationssystem ICD-11. Die
Gegenüberstellung von Merkmalen der Trauerstörung und nicht-krankhafter
Trauer zeige, dass nach quantitativen Kriterien eine Abgrenzung beider
Phänomene voneinander möglich sei. Ausschlaggebendes Merkmal sei dabei eine
atypisch lange Dauer der Trauer, die vorliege, wenn sie einen Zeitraum von
mehr als sechs Monaten umfasse. Aus historischer Perspektive finde hier
eine Verkürzung der mindestens einjährigen Trauerphase auf ein halbes Jahr
statt. Lutz deutete diese Medikalisierung von Trauer in einem Spannungsfeld
zwischen gesellschaftlicher Anerkennung des Trauerprozesses und der Gefahr
der Überdiagnose und -behandlung. Die Referentin hob abschließend hervor,
dass Impulse aus der Kinderpalliativmedizin vorbeugend auf die Entstehung
von Trauerstörungen wirken können.
LAILA BAUR (Heidelberg) arbeitete aus einer konsumgeschichtlichen
Perspektive und anhand des Fallbeispiels des Todes der Mathilde von Bayern
(1906) heraus, was private und adelige Trauer im „langen 19. Jahrhundert“
bedeutete und wie sie für wirtschaftliche und soziale Interessen nutzbar
gemacht wurde. Die jung verstorbene Ehegattin von Ludwig Gaston von
Sachsen-Coburg und Gotha wurde nicht in der coburgischen Gruft bestattet,
sondern in ihrer Heimat. Zwei zentrale Aspekte wurden in diesem
Zusammenhang herausgearbeitet: Einerseits erregte die Beisetzung der
Prinzessin in der ländlichen Gemeinde Rieden öffentliche und mediale
Aufmerksamkeit, die sich in zahlreichen Zeitungsberichten und
Bildpostkarten niederschlug. Der Ort entwickelte sich zu einem
Anziehungspunkt für Familienmitglieder und zahlreiche Besucher*innen.
Anderseits wurde darauf hingewiesen, dass die Sarkophaggestaltung weniger
repräsentativ als gefühlsmäßig einzuschätzen sei: Das Trauerzeremoniell sei
weiterhin von Bedeutung, aber zunehmend fänden Emotionen in der adeligen
Trauer Platz. Im Anschluss wurde im Plenum das Verhältnis zwischen
bürgerlicher und adeliger Trauer um 1900 thematisiert.
STEFANIE MALLON (Hamburg) leitete in ihrem Vortrag zum dritten
Themenkomplex der Tagung über, in dem sie darüber reflektierte, inwieweit
sich das Textile mit Tod und Vergänglichkeit auseinandersetzen könne.
Ausgegangen wurde von Impulsen aus der Anthropologie, wonach die
Materialität von textilen Flächen mit der Verletzlichkeit und
Vergänglichkeit der menschlichen Träger*innen korrespondiert. Der These,
dass modisch durchlöcherte und von ständigem Tragen verschlissene
Alltagskleidung als Auseinandersetzung mit der menschlichen Vergänglichkeit
betrachtet werden könne, wurde widersprochen. Dass dieser Vorstellung
darüber hinaus Grenzen gesetzt sind, zeigte die Referentin anhand von
Erkenntnissen zu Wachsleichenfunden. So belege der Friedhofsbodenforscher
Michael C. Albrecht, dass die Bestattung in synthetischen Textilien einen
normalen Verwesungsprozess verhindere. Die Analyse der Referentin wurde von
ihr an eine historische Perspektive rückgebunden und auf Kleidungsstücke
bezogen, wie sie von den Killing Fields in Kambodscha sowie aus den
nationalsozialistischen Vernichtungslagern erhalten sind.
In ihrer Lesung thematisierte AMILA SOFTIĆ (Wien) die Vergänglichkeit des
Lebens aus dem Blickwinkel der Photographie. Photographie als Medium
unserer Zeit wurde dahingehend hinterfragt, ob sie als kollektives
„Bewältigungsmedium“ dienen könne. Die Analyse von Photographien als
„traurige Trophäen“ führte das Publikum durch sechs Stationen eines
Restaurantbesuchs, bei dem die Erzählerin einen Hummer entdeckte, der sich
in einem Aquarium an eine Plastikfigur in Hummerform klammerte. Ausgehend
davon eröffnete sich ein breites Assoziationsfeld des Bewahrens und
Besitzens des Hummers oder vielmehr des Abbildes eines dem zukünftigen
Verzehr ausgesetzten Tieres. Innerhalb dieses emotional aufgeladenen
Kontextes wurde deutlich, dass der Mensch in seinem Versuch, die
Flüchtigkeit der Zeit festzuhalten, selbst Teil des vergänglichen Moments
wird.
ELENA GUßMANN (Berlin) beschloss die Tagung mit ihrer Annäherung an den
Todesbegriff über die Betrachtung von Grenzsituationen, wie sie sich in
Martyriums- und Folterszenen zeigen. Dies geschah anhand zweier
Schlüsseltexte: Tertullian beschrieb die Welt als „Kerker“ und stellte sich
in Opposition zu der Verfolgung und Folterung von Christen im antiken Rom.
Jean Améry thematisierte in seinem Essay „Die Tortur“ (1966) die Zerstörung
seiner Identität durch die Folter, die er unter den Nationalsozialisten
erlitt. Nach dieser Erfahrung könne niemand mehr „heimisch“ in der Welt
werden. Die Referentin betonte, dass die Beschäftigung mit Märtyrertum und
Folter tagesaktuelle Themen seien, die eine Vielfalt verschiedener
Todesbegriffe aufzeigen. Als grundsätzliche Trennlinie konnte ausgemacht
werden, dass in der Folterung eine völlige Objektivierung auf das Fleisch
stattfinde, wohingegen Märtyrer*innen ihre Qualen in der Zugehörigkeit zu
einer Gruppe oder Religion sinnhaft besetzen können.
Die Tagung spiegelte die Bandbreite der aktuellen Forschungsansätze zu den
Themen Sterben, Trauern sowie Tod/Vergänglichkeit wider und zeigte
innerhalb der Diskussionen sowie durch Querverweise zwischen den
verschiedenen Vorträgen, dass die interdisziplinäre
Veranstaltungskonzeption neue Impulse generieren konnte. Es ließ sich
feststellen, dass in der aktuellen Forschung wiederholt Individuen im
Zentrum stehen und vermehrt biographische Ansätze sowie qualitative
Methoden berücksichtigt werden.

Konferenzübersicht:

Begrüßung und Einführung: Dirk Pörschmann und Norbert Fischer

Vorträge I und II: Moderation Norbert Fischer

Miriam Braun (Mainz): Erzählen am Ende – Perspektiven, Bilanzierungen und
biographische Narrationen Sterbender

Andreas Walker (München): Neo-moderne Organisationsformen „gelungenen
Sterbens“ in Hospizen und auf Palliativstationen

Vorträge III und IV: Moderation Stephan Hadraschek

Elsa Romfeld (Mannheim/Heidelberg): Tod nach Plan? Die Patientenverfügung
und der Wunsch nach Kontrolle am Lebensende

Ronja Lutz (Erlangen): Verlängerte Trauer als Krankheit: Medikalisierung
oder ethische Aufforderung zu einer „Vorrausschauenden Trauerplanung“?

Vorträge V und VI: Moderation Moritz Buchner

Laila Baur (Heidelberg): Emotionen konsumieren. Adelige Trauerkultur und
Trauerwirtschaft im „langen 19. Jahrhundert“

Stefanie Mallon (Hamburg): Tod/Vergänglichkeit und das Textile als
Projektionsfläche

Vorträge VII und VII: Moderation Dirk Pörschmann

Amila Softić (Wien): Traurige Trophäen? Photographie als Resonanz des
Vergänglichen. Eine Analyse der Relation vom Dasein zur Vergänglichkeit
über die Brücke der Photographie

Elena Gußmann (Berlin): Tote am lebendigen Leib und ewig lebende Tote. Was
wir im Hinblick auf Folter und Märtyrertum über den Todesbegriff lernen
können

Abschlussdiskussion


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„Wirtschaften. Kulturwissenschaftliche Perspektiven“. Kongressband 2017 erschienen

Die Dokumentation des 41. dgv-Kongresses, der 2017 in Marburg stattfand, ist erschienen. Auf 700 Seiten sind knapp 70 Plenar-, Sektions- und Panelbeiträge veröffentlicht.

Erstmals wird ein Kongressband der dgv zum kostenfreien Download angeboten! Die Publikation erscheint als Sonderband in der Online-Schriftenreihe des MakuFEE e.V. (Förderverein für Marburger kulturwissenschaftliche Forschung und Europäische Ethnologie):
http://archiv.ub.uni-marburg.de/es/2019/0032

Flankierend ist eine limitierte Printauflage verfügbar. Sie kann für 20,-€ (brutto, zzgl. Versand) über die Geschäftsstelle der dgv (geschaeftsstelle@d-g-v.de) auf Rechnung bestellt werden.

Braun, Karl; Dieterich, Claus-Marco; Moser, Johannes; Schönholz, Christian (Hg.): Wirtschaften. Kulturwissenschaftliche Perspektiven. (Online-Schriften aus der Marburger kultuwissenschaftlichen Forschung und Europäischen Ethnologie: Sonderband 1). Marburg: MakuFEE, 2019.
Print-ISBN 978-3-00-062421-6
E-Book-ISBN 978-3-8185-0546-2

VERANSTALTUNG: Öffentliche Vortragsreihe & Newsletter des H2020 Innovative Training Network POEM

Liebe Listenmitglieder,

gerne möchte ich Sie auf die öffentliche Vortragsreihe des H2020 Innovative Training Networks „Participatory Memory Practices (POEM)“ aufmerksam machen. Die Vorträge sind öffentlich und werden auf der Projektwebsite im Nachgang online zur Verfügung gestellt.

13.12.2018
Pitfalls and promises of researching super-diversity<www.poem-horizon.eu/keynotes/>
POEM Keynote by Dr. Susanne Wessendorf (London School of Economics)
The keynote of the POEM Opening Conference „Participatory Memory Practices: Connectivities, Empowerment, and Recognition of Cultural Heritages in Mediatized Memory Ecologies“ is online.

13.12.2018
A common cultural basis for a European demos? Heritage making and participatory memory practices in Europe<www.poem-horizon.eu/keynotes/>
POEM Keynote by Prof. Dr. Gisela Welz (Goethe University of Frankfurt/Main)
The keynote of the POEM Opening Conference „Participatory Memory Practices: Connectivities, Empowerment, and Recognition of Cultural Heritages in Mediatized Memory Ecologies“ is online.

26.03.2019
The algorithmic past: The third way of memory<www.poem-horizon.eu/public-talk-the-algorithmic-past-the-third-way-of-memory/>
Location: Kelvin Hall Lecture Theatre, University of Glasgow, U.K.
POEM public lecture by Prof Dr Andrew Hoskins (Glasgow University)
Join the POEM network at the University of Glasgow to hear Professor Andrew Hoskins discuss memory in the current complexities of today’s media ecology.

27.03.2019
‚Valuing‘ participatory memory practices<www.poem-horizon.eu/public-talk-with-dr-jenny-kidd-valuing-participatory-memory-practices/>
Location: Kelvin Hall Lecture Theatre, University of Glasgow, U.K.
POEM public lecture by Dr Jenny Kidd (Cardiff University)
Join the POEM network at the University of Glasgow to hear Dr. Jenny Kidd discuss memory institutions and the ‚value‘ of their participatory media practices.

Das Innovative Training Network informiert mit dem POEM Newsletter in regelmäßigen Abständen über aktuelle Entwicklungen rund um das EU-Projekt. Die erste Ausgabe des Newsletters kann unter folgendem Link abgerufen werden: www.poem-horizon.eu/news/

Mit freundlichen Grüßen
Samantha Lutz

—————————————————————————
[up-uhh-logo-u-2010-u-email] Samantha Lutz, M.A.
University of Hamburg
Faculty of Humanities
Institute of European Ethnology/Cultural Anthropology
POEM Project Management
Grindelallee 46
20146 Hamburg, Germany
Room: 201
+49 40 42838-9940 (phone, Mon, Tue, Thu, Fri)
+49 40 42838-6346 (fax)
samantha.lutz@uni-hamburg.de<mailto:samantha.lutz@uni-hamburg.de>
www.poem-horizon.eu<www.poem-horizon.eu/>
Twitter: poem_h2020
Instagram: poem_h2020

*This project has received funding from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme under the Marie Sklodowska-Curie grant agreement No. 764859.

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CfP: Ko-Produktion zwischen performativen Künsten und Ethnografie

Call for Papers

Ko-Produktion von Ethnografie/Kultur- und Sozialwissenschaften und den performativen Künsten
Anziehung und Abstoßung in transdisziplinären Forschungsprojekten
Einladung zu Präsentation, Reflexion und Dialog

Institut für Kulturanalyse, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt / Celovec, 27.–28.2.2020

Im Zuge und im Rahmen der Entgrenzung von zahlreichen Lebensbereichen finden zunehmend transdisziplinäre Forschungsprojekte zwischen den Künsten und verschiedensten akademischen Disziplinen statt. Dabei hat die künstlerische Forschung – verstanden als ein Forschen in und mit den Künsten –, auch im Feld der performativen Künste zu einer verstärkten Entwicklung von transdisziplinären Ko-Produktionen geführt (zur Definition des Begriffs von Ko-Produktion, vgl. Holfelder/Schönberger u.a. 2018). Hierbei adaptieren die Künste Verfahren der wissenschaftlichen Disziplinen, im Fall der Ethnografie (bzw. der Kultur- und Sozialwissenschaften ganz allgemein) sind dies Methoden der qualitativen Sozialforschung wie Recherchen, Beobachtungen, Interviews. Das gegenwärtige Interesse der Sozial- und Kulturwissenschaften an den Künsten wiederum, liegt in der den Künsten zugeschriebenen Fähigkeit, emotionale, sinnliche und ästhetische Wissensbestände zu aktivieren, implizites Wissen evident zu machen, Denkmuster aufzubrechen und Möglichkeitsräume zu eröffnen. Die Annahme der Wissenschaften besteht darin, dass Kunst, insbesondere die performativen Künste, dazu beitragen könnten, hegemoniale Diskurse in bestehenden Wissensordnungen nicht nur zu reflektieren und zu befragen, sondern auch aufzuheben bzw. zu verschieben.

In der geplanten Tagung sollen Projekte aus dem Feld der performativen Künste vorgestellt wer­den, die recherchebasiert vorgehen und/oder mit qualitativen empirischen Methoden arbeiten. Besonders erwünscht sind Projekte, die in Kooperation mit Ethnografen/ Sozialwissenschaft­ler*innen entwickelt wurden.
Ausgehend von den Klagenfurter Erfahrungen zur Ko-Produktion von Ethnografie und performativen Künsten – zuletzt im PEEK-FWF-Forschungsprojekt „Performing Reality“ (volksabstimmung.aau.at) – soll die Tagung dazu dienen, Ergebnisse zu präsentieren, zu diskutieren und sich zu vernetzen. Wir laden daher zu einem Austausch über Potenziale wie Grenzen des disziplinenübergreifenden Arbeitens ein. Hierbei interessieren nicht nur ‚gelungene‘ Kooperationen, sondern auch Abstoßungseffekte zwischen den Disziplinen. Die eigenen Erfahrungen sollen reflektiert und verglichen und epistemische Aprioris und methodologische Aspekte erörtert werden.

* Dieser Call for Papers zu Potenzialen und Grenzen von Ko-Produktion (zwischen Ethnografie/Kultur- und Sozialwissenschaften und performativen Künsten) richtet sich insbesondere an Künstler*innen, Ethnograf*innen und andere Beiträger*innen (z.B. Grenzgäng*innen zwischen den akademischen Disziplinen, aber auch zwischen den Künsten und der Wissenschaft), die im Kontext der performativen Künste gemeinsam forschen und performative Kunstwerke erarbeiten, entwickeln oder aufführen.

* Dieser Call for Papers ergeht an darüber hinaus an Forschenr*innen in kollaborativen Projekten, in denen ethnografische und künstlerische Forschung gemeinsam durchgeführt werden. Wir bitten Wissenschaftler*innen (insbesondere Ethnograf*innen, aber auch Kultur- und Sozialwissenschaflter*innen), die in kollaborativen Settings mit Künstler*innen auf performative Elemente für ihre Analyse zurückgreifen um Vorschläge für einen Beitrag.

* Dieser Call for Papers ergeht ebenso an Künstler*innen in den performativen Künsten, die sich auf ethnographische Methoden (mit und ohne fachwissenschaftlichen Backbone) stützen.

Wir möchten darauf hinweisen, dass die Vorträge bei der Tagung bereits in publizierbarer Form vorliegen sollen.

Bitte schicken Sie Abstracts bzw. Projektbeschreibungen bis zum 1.6.2019 an

Dr. Bernd Liepold-Mosser/Dr. Ute Holfelder
FWF-Projekt Performing Reality,
Institut für Kulturanalyse, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Universitätsstraße 65-67,
A-9020 Klagenfurt
ute.holfelder@aau.at<mailto:ute.holfelder@aau.at>

Literatur:

Holfelder, Ute/ Klaus Schönberger/ Thomas Hengartner/ Christoph Schenker (Hrsg.) (2018), Kunst und Ethnografie – zwischen Ko-operation und Ko-Produktion? Anziehung – Abstoßung – Verwicklung: Epistemische und methodologische Perspektiven. Zürich: Chronos.

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VERANSTALTUNG: Workshop „Wissen – Akteur*innen – Praktiken“

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

hiermit möchten wir auf den Workshop „Wissen – Akteur*innen – Praktiken.
Nachlässe als Quelle volkskundlich-kulturanthropologischer
Wissensgeschichte“ aufmerksam machen, der am 9. und 10. Mai in Dresden
stattfinden wird.

Mit herzlichen Grüßen,

Nadine Kulbe

—-

*Wissen – Akteur*innen – Praktiken. Nachlässe als Quelle
volkskundlich-kulturanthropologischer Wissensgeschichte / Workshop des
Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde, Dresden*

Termin: 9./10. Mai 2019, Dresden

Tagungsort: Riesa Efau Kulturforum Dresden e.V., Wachsbleichstraße 2, 01067
Dresden

Anmeldung online unter:
www.isgv.de/aktuelles/veranstaltungen/details/Wissen_Akteurinnen_Praktiken

Der Wert wissenschaftlicher Sammlungen und Nachlässe bemisst sich nicht
allein anhand ihres Objektbestandes. Abhängig von Zeit und Ort konservieren
sie Wissen, Interessen und Netzwerke der Nachlassenden. Sie geben
Aufschluss über zeitgenössische Praktiken des Ordnens und Kategorisierens
sowie über die Bedingungen von Wissensproduktion. Wissen als soziale
Kategorie entsteht durch Sammeln, Dokumentieren und Auswerten. Es wird in
Netzwerken aus Expert*innen und Laien kommunikativ ausgehandelt sowie durch
Techniken, Praktiken und Strategien geformt. Die Erschließung eines
Nachlasses ist zugleich geprägt von aktuellen – ehemals analogen, heute
vermehrt digitalen – Arbeitstechniken und Methoden, die das Material
sichtbar machen und dessen Wert herausstellen sollen. Erfahrungen,
Kenntnisse und Interessen der Bearbeiter*innen nehmen auf die Erschließung
ebenso Einfluss wie kontextualisierende Recherchen, finanzielle Förderungen
sowie der begleitende wissenschaftliche Austausch.

Am Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde Dresden wird derzeit
der Nachlass des Volkskundlers Adolf Spamer (1883–1953) erschlossen.
Während sich frühere Studien bereits mit Spamers Arbeitsbiografie
auseinandergesetzt haben, wurde der wissensgeschichtliche Aussagewert des
Materials – über dessen inhaltliche Schwerpunktsetzung hinaus – bisher kaum
beachtet. Dabei ermöglicht eine detaillierte Erschließung dieses
einzigartigen Quellenbestandes neue Perspektiven auf Arbeitstechniken und
dadurch auf die Bedingungen von Produktion
volkskundlich-kulturanthropologischen Wissens in der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts.

Der Workshop präsentiert erste Ergebnisse der Erschließung des Nachlasses.
Darüber hinaus wird in einer vergleichenden Perspektive am Beispiel
weiterer Protagonist*innen und Quellenarten das Auswertungspotential von
Nachlässen und Sammlungen für die volkskundlich-kulturanthropologische
Wissensgeschichte diskutiert. Erst eine entsprechende Kontextualisierung
generiert Erkenntnisse, die über die Aussagekraft der Materialität der
Bestände hinausgehen. Durch die Rekonstruktion der Generierung und Sammlung
von Quellen, deren Auswertung und Publikation, durch Austausch und Transfer
von Wissen in Netzwerken können Wissensproduktion und -transfer
nachvollzogen werden.

*Programm*

*Donnerstag **• 9. Mai 2019*

13:30 Uhr • Enno Bünz • Direktor des Instituts für Sächsische Geschichte
und Volkskunde
Begrüßung

13:45 Uhr • Nadine Kulbe • Dresden

Einführung

*Moderation **• Nadine Kulbe*

14:00 Uhr • Anita Bagus • Jena
Nachlässe im Kontext der Fachgeschichte

14:45 Uhr • Ole Wittmann • Hamburg
Motive – Medien – Marketing. Diversifikation am Beispiel des Forschungs-
und Ausstellungsprojektes „Der Nachlass des Hamburger Tätowierers Christian
Warlich“

15:30 Uhr • Kaffeepause

*Moderation • Antje Reppe*

16:00 Uhr • Franka Schneider • Berlin
Das Archiv entgrenzen – ko-laborativ forschen und ausstellen. Erfahrungen
aus dem Projekt „Foto-Objekte“

16:45 Uhr • Michael Münnich • Hamburg
Neue Techniken musealer Wissensvermittlung nach 1945. Der Tonband-Nachlass
Walter Hävernicks im Museum für Hamburgische Geschichte

18:30 Uhr • Gemeinsames Abendessen

*Freitag • 10. Mai 2019*

*Moderation **• Sarah Kleinmann*

9:30 Uhr • Siegfried Becker • Marburg
Ingeborg Weber-Kellermann – Werk, Sammlung und wissenschaftlicher Nachlass
am Marburger Institut

10:15 Uhr • Sabine Kienitz • Hamburg
Der Sammler als Zeitzeuge. Zur Objekt- und Wissenschaftsgeschichte von
Schutz- und Himmelsbriefen im Nachlass Adolf Spamers

11:00 Uhr • Antje Reppe • Dresden
Zwischen wissenschaftlicher Netzwerkpflege und persönlicher Anteilnahme:
Vom Aussagewert der Glückwunschkorrespondenz an Adolf Spamer

11:45 Uhr • Mittagspause

*Moderation • Ira Spieker*

13:00 Uhr • Nadine Kulbe • Dresden
Spamer, Andachtsbild, München 1930. Die Entstehung eines Buches

13:45 Uhr • Friedemann Schmoll • Jena
„Brücken des Verstehens“. Adolf Spamers Nachlässe und Sammlungen als
Knotenpunkte volkskundlicher Wissensgeschichte des 20. Jahrhunderts

14:30 Uhr • Ende der Veranstaltung

Im Anschluss an den Workshop besteht die Möglichkeit, die Ausstellung „Die
im Licht steh’n. Fotografische Portraits Dresdner Bürger des 19.
Jahrhunderts“ im Dresdner Stadtmuseum im Rahmen einer Kuratorenführung zu
besuchen.

STELLENAUSSCHREIBUNG: Praktikum Bildung und Vermittlung, Freilichtmusuem am Kiekeberg

Praktikum im Freilichtmuseum am Kiekeberg.
Abteilung Bildung und Vermittlung

Das Freilichtmuseum am Kiekeberg ist ein aktives, lebendiges Museum mit volkskundlichem Schwerpunkt in Hamburgs Süden.

Zur Unterstützung in der Abteilung Bildung und Vermittlung suchen wir (ab Juni) insbesondere für das Kinderferienprogramm „Sommerspaß am Kiekeberg“ engagierte

Praktikanten (m/w).

Was Sie bei uns tun können:

* Mitarbeit in allen Bereichen der Abteilung
* Einblicke in die allgemeine Museumsarbeit
* Selbständiges Arbeiten in einem jungen, dynamischen Team
* Vorbereitung und Organisation von Veranstaltungen
* Materialpflege und -beschaffung
Ihr Praktikum kann als Grundlage für eine weiterführende Abschlussarbeit genutzt werden, wir unterstützen Sie gern dabei.

Was Sie mitbringen sollten:

* begonnenes Studium der Kulturgeschichte/Volkskunde/Sozial- und Wirtschaftsgeschichte oder Pädagogik
* praktisches Geschick
* erste Arbeitserfahrungen in relevanten Bereichen
* Interesse an Kultur, insbesondere an der Museumsarbeit
* sprachliches Geschick
* EDV- und/oder Verwaltungskenntnisse von Vorteil
* Flexibilität, Organisationstalent, Selbständigkeit, Belastbarkeit
Beginn: ab Juni
Dauer: 2-3 Monate
Vergütung: Wir zahlen eine Kostenerstattung von 300 Euro monatlich.

Ihr Ansprechpartner
Steffen Otte
Tel. (0 40) 79 01 76- 30 otte@kiekeberg-museum.de

Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen unter Angabe von Zeitraum, Qualifikation und Interesse an:

Stiftung Freilichtmuseum am Kiekeberg
Steffen Otte
Am Kiekeberg 1, 21224 Rosengarten-Ehestorf
otte@kiekeberg-museum.de
Informationen zum Freilichtmuseum am Kiekeberg erhalten Sie unter www.kiekeberg-museum.de.

Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass wir Ihnen Ihre Auslagen für das Bewerbungsgespräch nicht erstatten können.

*******

Pressestelle: Marion Junker
presse@kiekeberg-museum.de<mailto:presse@kiekeberg-museum.de>
Tel. (0 40) 79 01 76-12/-32
Fax (0 40) 7 92 64 64

Stiftung Freilichtmuseum am Kiekeberg
Am Kiekeberg 1
21224 Rosengarten-Ehestorf
www.kiekeberg-museum.de<www.kiekeberg-museum.de/>

*******

Aktuelles unter www.kiekeberg-museum.de<www.kiekeberg-museum.de/>

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VERANSTALTUNG: Tagung „Land – Hand – Werk“ (20. Mai 2019, Thüringer Freilichtmuseum Hohenfelden)

Liebe Listenmitglieder,

wir möchten Sie gern auf die Tagung „Land – Hand – Werk“ am 20. Mai 2019
im Thüringer Freilichtmuseum Hohenfelden aufmerksam machen, die
anlässlich der Gründung der Volkskundliche Kommission für Thüringen vor
25 Jahren und des Thüringer Freilichtmuseums in Hohenfelden vor 40
Jahren stattfindet. Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen.
Die Teilnahme ist kostenlos, wir bitten aber um Ihre Anmeldung bis zum
17. Mai.

Das Programm finden Sie im Anhang oder unter:

www.vkkg.uni-jena.de/Neuigkeiten.html

Kontakt/Info/Anmeldung:
Thüringer Freilichtmuseum Hohenfelden
Im Dorfe 63, 99448 Hohenfelden
Telefon: (036450) 43918
info@freilichtmuseum-hohenfelden.de
<mailto:info@freilichtmuseum-hohenfelden.de>
www.freilichtmuseum-hohenfelden.de
<www.freilichtmuseum-hohenfelden.de/>

Für die Bekanntmachung der Tagung bedanken wir uns!

Mit den besten Grüßen,
Matthias Hensel