Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir laden herzlich ein zum Kolloquium des Hamburger Instituts für
Volkskunde/Kulturanthropologie im Wintersemester 2019/20. Das Programm
finden Sie unten sowie hier:
www.kultur.uni-hamburg.de/vk/ueber-das-institut/institutskolloquium/
institutskolloquium-wise19-20/plakat-kolloquium-1920.pdf.
Wissenschaftliches Arbeiten im Digitalen. Spannungsfelder und
Herausforderungen
Mittwochs, 18-20 Uhr, Raum 220, Edmund-Siemers-Allee 1 (Westflügel), Hamburg
Der tiefgreifende Wandel der Digitalisierung und damit zunehmenden
Medialität auch im (Wissenschafts-)Alltag ermöglicht veränderte Prinzipien
der Wissensproduktion und eine paradigmatische Neuausrichtung der
Kulturanalyse: In unserer digital durchdrungenen Gegenwart wird auch das
Forschen immer digitaler. Ethnograf*innen verbringen zwar weiterhin viel
Zeit im Feld und arbeiten akteurszentriert. Eine digitale Begleitung oder
doch Unterstützung dieser Forschung auf unterschiedlichsten Ebenen ist dabei
jedoch selbstverständlich, möglich oder sogar notwendig geworden. Wie
verändern sich die Praxen und Perspektiven qualitativ-empirischen Arbeitens
im und mit dem Digitalen? Welche Herausforderungen stellt wissenschaftliches
Arbeiten im Digitalen an uns?
Innerhalb der kulturanalytischen Forschung zeichnet sich ein Bedarf an neuen
Zugängen und Begriffen ab. Die bisherigen Forschungspraxen sind weniger
selbstverständlich, da sie für die Analyse von digital gestalteten Alltagen
nicht mehr ausreichend sind. Demzufolge werden sie zunehmend hinterfragt und
erweitert. Wo werden Bezüge hergestellt, welche Aushandlungen entstehen?
Welche Spannungsfelder ergeben sich für wissenschaftliches Arbeiten im
Digitalen?
Das Institutskolloquium diskutiert theoretische Grundlagen,
kulturwissenschaftliche Methoden, Ressourcen der Digital Humanities sowie
digitale Arbeitspraxen mit Vortragenden aus Kulturanthropologie, Informatik
und Informationswissenschaften. Es steht Interessierten offen.
Programm:
16.10.: Wissenschaftliches Arbeiten im Digitalen? Auftakt und Einführung in
das Thema
Lina Franken, Hamburg
1. Theoretische Grundlegungen
Braucht Digitalität eine eigene kulturwissenschaftliche Perspektive?
23.10.: Können Kulturwissenschaften Daten? Ein Erfahrungsbericht zu
Forschungspraktiken von analog zu digital
Gertraud Koch, Hamburg
6.11.: Warum das Digitale unser Leben nicht verändert Empirische
Kulturwissenschaft als Alltagskulturforschung
Klaus Schönberger, Klagenfurt
2. Kulturwissenschaftliche Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens im
Digitalen
Wie können wir digitale Alltage erforschen?
13.11.: Software und Daten als Alltagsbegleiter: Neue Forschungsgegenstände,
alte Methoden?
Katrin Amelang, Bremen
20.11.: Big Data als Herausforderung der Kulturanalyse
Katharina E. Kinder-Kurlanda, Köln
27.11.: Diskurs-Maschinen. Archive und die Erforschung gesammelter Kultur in
digitalen Zeiten
Johannes Müske, Freiburg
3. Digital Humanities für kulturwissenschaftliche Analysen
Welche digitalen Ressourcen und Perspektiven benötigt wissenschaftliches
Arbeiten im Digitalen?
4.12.: Text Mining in den Sozial- und Kulturwissenschaften
Gregor Wiedemann, Hamburg
11.12.: Arbeiten mit kontrollierten Vokabularen und Ontologien
Jutta Lindenthal, Priwall
18.12. Digitale Methoden in der Anwendung
Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie Hamburg
4. Digitale Arbeitspraxen im Wandel
Wie verändern digitale Methoden den Forschungsprozess?
8.1.: Digitale Landwirtschaft erforschen. Feldzugänge zum Digitalen
Ina Dietzsch, Basel
15.1.: Computer-Assisted Ethnographic Data Analysis (CEDA). Digitale
Datenanalyse in der ethnografischen Forschung
Christoph Bareither, Berlin
22.1.: Forschungsdatenmanagement und dessen Auswirkungen für den
Forschungsprozess
Sabine Imeri, Berlin und Elisabeth Huber, Bremen
29.1.: Präsentation der Studienleistungen und Abschlussdiskussion
Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie Hamburg